40-Jähriger stirbt in Florida 40-Jähriger stirbt in Florida: Erster tödlicher Unfall mit selbstfahrendem Tesla-Wagen

Florida - Erstmals ist ein Mensch bei der Fahrt mit einem selbstfahrenden Auto ums Leben gekommen. Wie die US-Verkehrsaufsicht jetzt mitteilte, kam Anfang Mai in Florida ein 40-jähriger Mann ums Leben, als sein Fahrzeug vom Typ Model S, einer Limousine mit elektrischem Antrieb des US-Herstellers Tesla, auf Autopilot geschaltete war. Das Fahrzeug kollidierte mit einem Lastwagen.
Software konnte weißen Wagen nicht erkennen
Nach Angaben von Tesla war der Wagen zum Unfallzeitpunkt auf der Autobahn unterwegs. Weder der Fahrer noch der Autopilot hätten den weißen Lastkraftwagen-Anhänger erkannt, der die Straße überquert habe. Die Software habe ihn nicht vom hellen Himmel unterscheiden können.
Einem Polizeibericht zufolge fuhr der Tesla unter dem Lkw-Anhänger hindurch, wobei die Windschutzscheibe gegen die Unterseite des Anhängers traf. Das Fahrzeug schoss dann weiter durch ein Feld und mehrere Zäune hindurch bevor der Wagen rund 30 Meter südliche der Straße zum Stehen kam.
Das Unfallopfer war Gründer eines Technologie-Unternehmens aus Ohio. Noch einem Monat vor dem Unfall hatte er ein Video seiner Fahrzeug-Dashcam gepostet hatte, das zeigt wie Teslas Autopilot einem plötzlich in die Spur drängenden LKW ausweicht. Der Autopilot habe seinen Wagen von alleine vor einem seitlichen Crash gerettet, schrieb der Unternehmer damals.
System ist noch in der Beta-Phase
Tesla-Gründer Elon Musk sprach von einem tragischen Verlust. Der US-Hersteller wies zugleich darauf hin, dass sich das System noch in der Beta-Phase befinde und die Fahrer ihre Hände stets am Steuer lassen müssen. Der Wagen registriere, wenn sich die Hände nicht am Lenker befinden und verlangsame dann den Wagen.
Der Autopilot kann Tempo, Abstand und Geschwindigkeit halten, Hindernissen ausweichen und automatisch einparken. Wenn der Blinker betätigt wird, kann der Wagen auch alleine die Spur wechseln.
Nach Angaben von Tesla ist der Todesfall der erste bekannte tödliche Unfall in über 200 Millionen Kilometern, die Tesla-Fahrzeuge bislang mit dem Autopiloten zurückgelegt hätten. Im Durchschnitt aller Fahrzeuge komme in den USA ein tödlicher Unfall auf 145 Millionen gefahrene Kilometer, weltweit passiert dies alle 95 Millionen Kilometer.
Unter Experten ist es weitgehend unstrittig, dass selbstfahrende Autos die Zahl der Verkehrsunfälle drastisch reduzieren wird. Bislang befinden sich alle Systeme allerdings noch im Entwicklungsstadium und dürften nur unter menschlicher Überwachung eingesetzt werden. Nur durch den Einsatz im Verkehr können die Daten gesammelt, damit die Software auch auf außergewöhnliche Gefahrensituationen reagieren kann.
Unterschiede zwischen den Systemen sind groß
Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Technologien, die Tesla und andere Hersteller einsetzen. So verzichtet Tesla im Gegensatz zu Google und anderen Herstellen auf den Einsatz eines Systems, bei dem Laserstrahlen verwendeten werden, um Hindernisse zu erkennen.
Mit Laser können Hindernisse auch bei schwierigen Sichtverhältnissen identifiziert werden. Zwar setzt Tesla neben Kameras auch andere Sensoren ein, um Hindernisse zu erkennen. Allerdings könnte in Fall des Unfalls der Abstand des Lkw-Anhängers zum Boden so hoch gewesen sein, dass er von den Sensoren nicht erfasst wurde.
Die US-Verkehrsaufsicht hat wegen des Unfalls eine vorläufige Untersuchung eingeleitet. Die Assistenzsysteme sollen nun überprüft werden. Dies ist der erste Schritt, bevor die Behörde einen Rückruf anordnen kann, wenn sie Autos für unsicher hält. An der Börse gab die Tesla-Aktie nach Bekanntwerden des Unfalls im nachbörslichen Handel um drei Prozentpunkte nach.