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Welternährungsprogramm will Hilfe ausweiten

09.01.2009, 22:37

Tel Aviv/dpa. - Angesichts der schweren Versorgungskrise im Gazastreifen will das Welternährungsprogramm (WFP) seine Lebensmittelhilfe ausweiten.

Mehr 360 000 bedürftige Palästinenser sollten unterstützt werden, sagte WFP-Direktorin Josette Sheeran am Freitag in Rafah. Sie forderte Israel auf, alle Grenzübergänge zum Gazastreifen für die Hilfsgüter zu öffnen.

«Die Situation in Gaza ist schrecklich. Mindestens 80 Prozent der Bevölkerung benötigen dringend Lebensmittelhilfe», sagte Sheeran. Für die Zivilbevölkerung werde es zunehmend schwieriger, Lebensmittel in Gaza zu bekommen. Nur noch wenige Dinge könnten in Geschäften und auf dem Markt gekauft werden. Bäckereien hätten nicht mehr genug Mehl, um Brot zu backen. Viele Menschen hätten außerdem zu große Angst, ihre Wohnung zu verlassen.

«Entscheidend ist, dass das Welternährungsprogramm und alle Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in dieser schwierigen Zeit uneingeschränkten Zugang zu den Menschen in Gaza haben», sagte Sheeran. Sie beklagte, dass viele Fahrer nicht mehr bereit seien weiterzuarbeiten, weil sie Angst um ihr Leben hätten. Nach den Worten von Sheeran hat das WFP genug Vorräte, um 360 000 Menschen drei Wochen lang zu helfen.

Das Welternährungsprogramm ist die größte humanitäre Hilfsorganisation der Welt. Es versorgt nach eigenen Angaben 100 Millionen Menschen in 77 Ländern. Die wichtigste Hilfsorganisation im Gazastreifen ist das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA), das derzeit mehr als 750 000 der 1,5 Millionen Menschen unterstützt.