Verkauf Verkauf: Leipziger PC-Ware vor Übernahme
Leipzig/MZ. - Kapitalerhöhung geplant
Die Österreicher bieten den Aktionären von PC-Ware 16,50 Euro pro Aktie. Dies ist jedoch nur ein geringer Aufschlag von 6,5 Prozent zum Kurs am Montag. Zudem plant PC-Ware eine Kapitalerhöhung von 36 Millionen Euro, an der sich die RI-Gruppe beteiligen will.
PC-Ware bezeichnet das Überangebot als freundlich. "Durch die geplante strategische Beteiligung der RI-Gruppe wird die Eigenkapitalausstattung von PC-Ware deutlich gestärkt", sagte PC-Ware-Chef Knut Löschke. Dem Unternehmen würden Mittel für weiteres Wachstum bereitgestellt. Löschke betont, dass es sich bei der RI Informatik um keinen Finanzinvestor handelt, sondern um ein Unternehmen aus der Branche.
Auf die Frage, warum PC-Ware quasi seine Eigenständigkeit aufgeben will, bleiben die Antworten jedoch wage. "In der Branche herrscht ein großer Wettbewerbsdruck, der zu einer Konzentration der Unternehmen führt", sagt PC-Ware-Sprecher Ingmar Ackermann. Mit einem starken Partner seien die Zukunftsaussichten besser. Es habe aber keinerlei Not zur Übernahme bestanden.
Die PC-Ware wird nach eigenen Angaben auch weiterhin als eigene Marke und eigenständig operierendes Unternehmen agieren. Die Produktportfolios der beiden Unternehmen wiesen zudem kaum Überlappung auf. PC-Ware erzielte im vergangenen Geschäftsjahr mit knapp 1 600 Beschäftigten einen Umsatz von rund 780 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn stieg von 8,6 auf 12,5 Millionen Euro.
Breites Geschäftsfeld
Durch die Mehrheitsübernahme sieht PC-Ware gegenwärtig die Börsennotierung nicht gefährdet. "Derzeit gibt es keine konkreten Überlegungen, von der Börse zu gehen", erklärte Ackermann. Das 1990 gegründete Unternehmen war im Jahr 2000 an die Börse gegangen. Das Unternehmen versteht sich als Komplettanbieter für Software-Management und IT-Systeme. Der Handel mit Software-Lizenzen ist das Kerngeschäft. Hier ist PC-Ware vor allem für den Softwareriesen Microsoft tätig.