Textilhersteller Textilhersteller: Möve Frottana setzt auf Qualität und Produktion in Sachsen

Großschönau/dpa. - Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht. China drängt auf deneuropäischen Textilmarkt - im Reich der Mitte können Hemden, Hosenund Handtücher auf Grund der niedrigeren Lohnkosten ungleichgünstiger produziert werden. Das gilt auch für Osteuropa. «Von zehnverkauften Handtüchern sind inzwischen neun aus dem Ausland», sagtGresch. Das Unternehmen will vor allem mit Qualität und großerKundennähe dagegenhalten.
Aber auch Möve Frottana, das in Großschönau rund 180 Menschenbeschäftigt, lässt die lohnintensive Handarbeit im benachbarten Polenund Tschechien erledigen. «Das macht etwa fünf Prozent aus, der Restwird in Deutschland gemacht», sagt Gresch. Bei der IG MetallOstsachsen wird das unaufgeregt bewertet. «Das nimmt man in Kauf,wenn dafür die Arbeitsplätze hier erhalten bleiben», sagtTextilexperte Stephan Hennig.
Rund fünf Millionen Euro hat das Unternehmen in den Jahren 1999und 2000 investiert, unter anderem wurden die alten Webstühle gegenneue ausgetauscht. «Die 30 neuen Maschinen bringen die gleicheLeistung wie 79 alte», sagt der Frottana-Technologe Ulf Goralski. DieRationalisierung werde weiter voranschreiten. Die 180 Mitarbeiterseien aber ein fester Sockel, sagt Verkaufschef Gresch.
Das Geschäft des Unternehmens ruht auf drei Säulen: Frottana, dasaus einem gleichnamigen DDR-Staatsunternehmen mit einst mehr als 3000Beschäftigten hervorging, die edlere Marke Möve und das so genannteObjektgeschäft, dazu gehören zum Beispiel Werbegeschenke. Zu seinenKunden zählt das Unternehmen auch edle Hotels wie das Adlon inBerlin. Die drei Säulen sind nach Angaben Greschs etwa gleich stark.«Wenn ein Bereich mal etwas schlechter läuft, gleichen die anderendas aus.»
Beim Thema Umsatz gibt sich das Unternehmen zugeknöpft. Imzweistelligen Millionenbereich liege dieser, sagt Sauer. Mehr will ernicht verraten. Fakt ist: Vor fünf Jahren lag er noch unter 20Millionen Euro. Die Exportquote beträgt laut Verkaufsleiter Greschetwa 10 bis 15 Prozent. Etwa zwei bis zweieinhalb MillionenHandtücher verlassen das Unternehmen jährlich. Sorgen macht denVerantwortlichen die zunehmende Konkurrenz durch internationaleModemarken, die immer stärker auch Textilien fürs Badezimmer anbieten- und damit in das Kerngeschäft von Möve Frottana vordringen.