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Telekommunikation Telekommunikation: TelDaFax verkauft Tochterfirmen

23.04.2001, 14:08

Marburg/dpa. - World Access wollte seine TelDaFax-Anteile durch das Tauschangeboterhöhen. Derzeit würde der US-Gesellschafter rund 33 Prozent derAktien halten. Die von den Amerikanern angekündigte milliardenschwereSchadenersatzklage gegen die Deutsche Telekom in den USA wegen derrund zweiwöchigen Abschaltung des TelDaFax-Netzes bezeichnete Kochals «gerechtfertigt».

Nach Angaben des Vertriebsvorstands sollen die zur TelDaFax-Gruppegehörenden Mobilfunkservice-Anbieter NetztelPlus AG (Heppenheim) undder Internetservice-Anbieter GeoNetsystems GmbH (Marburg) mitzusammen knapp 80 Beschäftigten verkauft werden. «Es gibtInteressenten für die Tochtergesellschaften.» TelDaFax werde sich aufdas Call-by-Call-Geschäft im Festnetz konzentrieren. «DasInsolvenzverfahren eröffnet auch Chancen für einen Neustart.» DasUnternehmen hat nach eigenen Angaben Schulden von 73 Millionen DM beider Deutschen Telekom für Mietleitungen, die Telekom spricht sogarvon 90 Millionen DM.

Koch rechnet angesichts der prekären wirtschaftlichen Lage vonmehreren kleinen Konkurrenten der Deutschen Telekom mit Fusionen. «Esmuss zu Zusammenschlüssen von Telefongesellschaften kommen. Dievielen Kleinen machen keinen Sinn.» Er hoffe, dass die Mahnschreibender Deutschen Telekom an eine Reihe von Telefonfirmen wegen offenerRechnungen für Mietleitungen und erste Insolvenzverfahren die Brancheaufrütteln. «Die Unternehmen müssen miteinander reden. Es gibtMarktsegmente und Produkte, die man zusammenfügen kann.» AuchArcor-Vorstandschef Harald Stöber hatte wegen der desolatenFinanzlage kürzlich Fusionen in der Branche nicht ausgeschlossen.

Die Anfang April von der Telekom wegen Zahlungsrückständengekappten Leitungen der angeschlagenen TelDaFax AG waren amvergangenen Freitag nach einer einstweiligen Verfügung und Zahlungvon insgesamt sechs Millionen DM als Vorauskasse wieder geschaltetworden. Das Geschäft sei wieder angelaufen. «Dass wir durch dieAbschaltung mehr als zehn Prozent der Kunden verlieren, war klar»,äußerte Koch.