Teigwarenfabrik Riesa Teigwarenfabrik Riesa: Nudelmacher erwarten Gäste
Riesa/dpa. - Die Regale sind mit Nudelpaketen gefüllt, auf den Kochherden im Restaurant zieht die Pasta "al dente", der Informationsstand ist besetzt und die Parkplätze sind fertig. Beim Nudelhersteller Teigwaren Riesa GmbH wird das Projekt "Nudel-Center" generalstabsmäßig vorbereit. Noch läuft der Probebetrieb. Ab 18. August wird sich der traditionsreiche sächsische Nudelhersteller mit einer "Gläsernen Fabrik" präsentieren.
"Hier dreht sich alles um die Nudel", sagt Vertriebsleiter Stefan Kuhl. Das alte Fabrikgebäude, in dem seit 1914 Teigwaren hergestellt werden, wurde einer Verschönerungskur unterzogen. Das "Nudel-Center" ist rund 5000 Quadratmeter groß. Die Besucher können dabei sein, wenn aus Hartweizengrieß, Wasser und Eiern die beliebten Nahrungsmittel entstehen. "Die Verbraucher sind immer mehr daran interessiert, wie die Lebensmittel hergestellt werden", sagt Kuhl, der seit 1997 zum Unternehmen gehört. Anfragen zur Besichtigung gab es schon immer. "Doch aus hygienischen Gründen waren dem Grenzen gesetzt." Nun können Besucher in vorschriftsmäßiger Hygienekleidung durch die Halle geführt werden. Aufgaben und Leistungen der Maschinen wurden auf Informationstafeln vermerkt. Durch Glasscheiben sind die Trommeln zu sehen, in denen die Zutaten zu Teigen gemischt werden, bis schließlich. Dann geht die Masse durch andere Maschinen und wird durch spezielle Düsen in gewünschte Form gepresst. Am Ende fallen Spaghetti, Spirelli, Hörnchen oder Muscheln auf das Band.
Riesa war einer von drei Nudelherstellern in der DDR. "Nach der Wende probierten die Kunden lieber die Produkte westdeutscher Hersteller", sagt Kuhl. 1993 übernahm die familiengeführte Alb-Gold Teigwaren GmbH aus dem schwäbischen Trochtelfingen das Unternehmen, wo im November 2002 ein Kundenzentrum eröffnet wurde. Zu den Investitionen im Riesaer "Nudel-Center" will Kuhl keine Angaben machen. "Das wird sich rechnen", sagt er. In einem kleinen Museum können sich Besucher über die Geschichte der Fabrik informieren. Alte Werbetafeln sind ebenso zu sehen wie historische Nudelhölzer und -pressen. Zur Bewirtung gibt es das firmeneigene Restaurant "Makkaroni".
Inzwischen hat Teigwaren Riesa im Osten einen Marktanteil von etwa 20 Prozent. Mehr als 30000 Tonnen Nudeln werden pro Jahr hergestellt. 30 Sorten sind im Angebot. Dazu werden noch spezielle Soßen vertrieben. In dem Unternehmen sind rund 70 Mitarbeiter beschäftigt. In Deutschland gibt es 25 industrielle und etwa 400 handwerkliche Nudelproduzenten. Beliebteste Nudeln in Deutschland sind Spaghetti.