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Spielwaren Spielwaren: Märklin schließt sein Werk in Sonneberg

10.01.2007, 15:25

Göppingen/Sonneberg/dpa. - Das Werk werde in der zweiten Jahreshälfte 2007geschlossen und die rund 220 Stellen gestrichen, sagteGeschäftsführer Jan Kantowsky am Mittwoch in Göppingen. Künftig sollenur noch im Stammwerk Göppingen und im ungarischen Györ produziertwerden. Der bisherige Produktionsstandort Nürnberg soll zumMarketing- und Vertriebsstandort vor allem für die Marke Trixausgebaut werden.

Insgesamt will Märklin 300 seiner 1300 Arbeitsplätze streichen.Produktions- und Verwaltungskosten müssten «auf einwettbewerbsfähiges Niveau gesenkt werden», sagte Ulrich Wlecke,Sprecher der Geschäftsführung. Auch in Göppingen und Nürnberg fallenStellen weg. Im Stammwerk soll laut Kantowsky vor allem dieVerwaltung gestrafft werden. Kurz vor der Pleite stehend war dasTraditionsunternehmen im Mai 2006 vom Investor Kingsbridge Capitalübernommen worden.

Die Verhandlungen mit Betriebsrat und Gewerkschaft über denArbeitsplatzabbau sollen laut Kantowsky jetzt beginnen. DieStandortschließungen seien Teil eines Maßnahmenprogrammes zurSanierung des Traditionsunternehmens, das in den vergangenen Jahrengroße Umsatzeinbrüche hinnehmen musste. Im abgelaufenen Geschäftsjahrseien die Umsätze stabilisiert worden, jetzt werde die Kostenseiteangegangen, sagte Kantowsky. Er gehe davon aus, dass dieRestrukturierung Ende 2007 abgeschlossen ist.

Die Probleme der Vergangenheit müssten bewältigt werden, damit dieBemühungen zur Zukunftssicherung des Unternehmens nicht verpufften,sagte Wlecke. Daher sei der Stellenabbau unabdingbar. Zu denhausgemachten Problemen des Unternehmens gehören unter anderem dieFertigungskomplexität und die Verteilung der Arbeit auf vierStandorte.

Märklin will im laufenden Geschäftsjahr allerdings nicht nurStellen abbauen. Die Investitionen in Fertigungsanlagen sowie inForschung und Entwicklung sollen um 50 Prozent auf 15 Millionen Eurosteigen. Göppingen soll wieder zentraler Produktionsstandort werden.