So viel gab es im Lotto-Jackpot noch nie
Stuttgart/dpa. - Jetzt sind es 38 Millionen: An diesem Samstag sind sie zu holen, aus dem prallsten Jackpot der deutschen Lottogeschichte. Denn auch bei der Ausspielung am Mittwoch hatte keiner der Tipper die nötigen sechs Richtigen plus Superzahl. Das Geld bleibt also im «Topf».
Der Deutsche Lotto- und Totoblock ist sicher, dass sich in den 24 500 Annahmestellen am Samstag teilweise lange Schlangen bilden werden. Doch die Tipper werden beruhigt: Auch wenn es bei den Spieleinsätzen noch einmal einen Zuwachs von 50 Prozent geben werde, seien überall genügend Spielscheine vorhanden. Allerdings: Die Chance, den Jackpot zu knacken, ist rechnerisch kleiner als das Risiko, vom Blitz erschlagen zu werden.
Auch Lotto-Fee Franziska Reichenbacher (40) ist am Tag der Ausspielung «sehr gespannt». «Bei so einer Summe im Hintergrund ist das natürlich noch schicksalhafter und bedeutender als sonst», sagte Reichenbacher in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Frankfurt am Main. «Da überlegt man sich die Moderation besonders. Auch was man anzieht, muss man sich genau überlegen; schon weil viel mehr Zuschauer zusehen.» Die TV-Moderatorin präsentiert seit fast zehn Jahren samstagabends in der ARD die Lottozahlen vor durchschnittlich rund fünf Millionen Zuschauern.
Ihre Kleidung soll an diesem Abend zu dem Riesengewinn passen. «Zu lässig wäre nicht angemessen.» Zu chic hält Reichenbacher aber auch für unpassend. «Ich bin ja nicht der Jackpot, sondern die 38 Millionen», scherzte sie. Viele Lotto-Tipper werden das bange Mitfiebern vor dem Fernseher in geselliger Runde verbringen. «Wie im vergangenen Jahr werden vielerorts Jackpot-Partys vorbereitet», sagte Klaus Sattler von der Lottozentrale in Stuttgart. Viele hätten schon nach Dekorationsmaterial gefragt.
Der Spieleinsatz dürfte an diesem Wochenende nach seinen Worten bei rund 150 Millionen Euro liegen. Beim bisherigen Rekord-Jackpot von 37,7 Millionen Euro im Vorjahr wurden rund 148 Millionen Euro eingespielt. Der Jackpot ging am Ende an einen Krankenpfleger aus Westfalen. Er hatte 9,50 Euro auf die Glückszahlen 28, 30, 31, 34, 41, 48 und die Superzahl 4 auf seinem Schein gesetzt und den Jackpot allein abgeräumt.
Der bisherige Rekord beim Spieleinsatz liegt bereits einige Jahre zurück: Im Sommer des Jahres 1994 tippten die Deutschen für umgerechnet rund 176 Millionen Euro. Der Jackpot war damals 42 Millionen Mark schwer und hatte sich über elf Wochen aufgebaut.
Direkt nachdem bekannt wurde, dass der Mega-Jackpot auch am Mittwoch nicht geknackt worden war, zog die Nachfrage an den Annahmestellen wieder an. «Recht zügig», gehe es zu, hieß es in der Annahmestelle Eilert in Ulm. In Heilbronn rechnet Ladenbesitzer Jürgen Hackert vor allem am Samstag mit langen Schlangen. «Noch hält sich das Ganze aber im Rahmen.»
Bei der Ziehung am Mittwoch hatten vier Lottospieler sechs Richtige ohne passende Superzahl: zwei aus Hessen und jeweils einer aus Bayern und Schleswig-Holstein. Sie gewinnen jeweils rund 860 000 Euro. Ein Tipper aus Hamburg knackte den Jackpot im Spiel 77 und erhält 2,3 Millionen Euro.
Das Lotto-Fieber ist auf alle Fälle zeitlich begrenzt: Sollte bis zum 12. Dezember keiner die sechs richtigen Zahlen und die passende Superzahl auf dem Schein haben, kommt es zu einer Zwangsausschüttung. Dann reichen schon sechs Richtige ohne Superzahl, um den Jackpot zu knacken und die Millionen einzuheimsen. Hat kein Tipper sechs Richtige, geht das Geld an die nächste Gewinnklasse.