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Siemens-IT-Sparte Siemens-IT-Sparte: Protest begleitet Tarifverhandlungen

05.07.2010, 17:40
Mit einer Vuvuzela nimmt eine Beschäftigte der Siemens-IT-Sparte SIS am Siemens-Standort Perlach bei München (Oberbayern) an einer Kundgebung teil. (FOTO: DPA)
Mit einer Vuvuzela nimmt eine Beschäftigte der Siemens-IT-Sparte SIS am Siemens-Standort Perlach bei München (Oberbayern) an einer Kundgebung teil. (FOTO: DPA) dpa

München/Berlin/dpa. - InMünchen-Perlach, Paderborn, Berlin und Fürth gingen nach Angaben derIG Metall insgesamt mehr als 1000 SIS-Beschäftigte auf die Straße.Die Sparte steht vor der Ausgliederung. Alleine in Deutschland sollendabei rund 2000 der 8000 Arbeitsplätze abgebaut werden, weltweitstehen mehr als 4000 Jobs zur Disposition. Die Beschäftigten von SISmachen deshalb seit Monaten Front gegen die Pläne.

In München trugen die Beschäftigten Transparente mit Aufschriftenwie «Siemens entsorgt ExSIStenzen» mit sich und machten mit Vuvuzela-Tröten auf ihre Anliegen aufmerksam. Am Berliner Standort sprangenSIS-Mitarbeiter in einen Springbrunnen vor dem Verwaltungsgebäude undhielten ein Transparent hoch mit der Aufschrift «Wir gehen zwarbaden, aber unsere Arbeitsplätze nicht», wie die IG Metall mitteilte.

Grundlage für die Tarifverhandlungen ist nach Gewerkschaftsangabenein bereits bestehender Ergänzungstarifvertrag, mit dem bei SISursprünglich Arbeitsplätze gesichert und Kosten gesenkt werdensollten. Für diesen Ergänzungstarifvertrag sollten bei den jetztbegonnenen Verhandlungen Anschlussvereinbarungen getroffen werden,heißt es bei der Gewerkschaft. Siemens dringe dabei darauf, dassRegelungen wie Arbeitszeitverlängerungen und Einschnitte beim Entgeltfortgesetzt werden. Angesichts des geplanten Umbaus sei dieBereitschaft der Beschäftigten aber «begrenzt», dem Arbeitgeberentgegenzukommen. Vielmehr verlange man entsprechende Gegenleistungenvon dem Unternehmen, erklärte die IG Metall.

Bei den Gesprächen über die Ausgliederung war zuletzt einZwischenergebnis erzielt worden, das im Paket mit Vereinbarungen beiden Tarifverhandlungen festgezurrt werden könnte. Demnach könnte esnach Gewerkschaftsangaben für insgesamt 1400 Stellen Lösungen geben,darunter bereits unterschriebene oder noch zu vereinbarendeAltersteilzeitregelungen, Qualifizierungsmaßnahmen und einsogenanntes Insourcing - also die Wiedereingliederung von Aufgaben,die zuvor an externe Dienstleister vergeben waren. Außerdem ist dieWeitervermittlung zu anderen Arbeitgebern im Gespräch. Damit bliebennoch 600 Beschäftigte, für die Lösungen gefunden werden müssten,heißt es bei der IG Metall. Siemens hatte die Angaben zuletzt nichtnäher kommentiert. «Die Gespräche sind weit fortgeschrittenund auf einem guten Weg», hieß es bei dem Unternehmen lediglich.