Siemens Siemens: Für 1,5 Milliarden Dollar Übernahme von DSL-Spezialisten
München/dpa. - Efficient Networks mit Sitz in Dallas (Texas) erzielte laut Siemens 2000 rund 394 Millionen Dollar (433,8 Mio Euro/848,5 Mio DM) Umsatz und schrieb zuletzt rote Zahlen. Das an der Technologiebörse Nasdaq notierte Unternehmen bietet Produkte für den Breitbandzugang ins Internet an. Dazu zählen beispielsweise Modems, Router und Software. Siemens bietet je Aktie 23,50 Dollar in bar. Im Jahr 2000 lag das Jahreshoch bei über 180 Dollar. Es habe sich gelohnt, dass man sich in den Hoch-Zeiten der Hightech-Titel mit Akquisitionen zurückgehalten habe, sagte Koch. Verglichen mit den letzten Kursen bietet Siemens aber noch immer einen Aufschlag von fast 100 Prozent.
Der DSL-Markt wachse derzeit mit etwa 30 Prozent im Jahr, sagte Koch. Siemens wolle gemeinsam mit Efficient weiter deutlich schneller zulegen und in drei Jahren «zum weltweiten Führungstrio gehören». Derzeit stehen Alcatel, Cisco und Lucent an der Spitze. Die Digital Subscriber Line (DSL)-Technologie nutzt die vorhandenen Kupfertelefonleitungen für die Übertragung von Daten, Sprache und Video mit sehr hoher Geschwindigkeit.
«Wir haben uns in den letzten Jahren von einem klassischen Unternehmen der Elektro-Technik zu einem modernen, erfolgsorientierten Elektronik-Unternehmen gewandelt», sagte Pierer. Das Rekord-Geschäftsjahr 1999/2000 sei nur eine Zwischenstation gewesen. Der wichtige Handy-Markt schwächle derzeit allerdings. «Offenbar hat das Weihnachtsgeschäft die Erwartungen der Betreiber und des Handels nicht ganz erfüllt, so dass dort größere Bestände entstanden sind.» Ursprünglich hatte Siemens angekündigt, den Mobiltelefon-Absatz auf 48 Millionen Stück verdoppeln zu wollen. Diese Ankündigung wurde zuletzt nicht mehr wiederholt.
Auch für den wichtigen Bereich der Automatisierungs- und Antriebstechnik gab sich Pierer vorsichtig. «Auch hier gibt es Anzeichen für eine konjunkturelle Abkühlung, die uns möglicherweise im nächsten Geschäftsjahr erreichen könnte.» Das Geschäft werde sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen.
Pierer konnte den Aktionären für das Jahr 1999/2000 eine stolze Bilanz vorlegen. Der Gewinn nach Steuern kletterte um 81 Prozent auf 3,38 Milliarden Euro. Unter anderem aus den Börsengängen von Infineon und Epcos fielen außerdem außerordentliche Erträge von 4,52 Milliarden Euro an. Der Umsatz legte um 14 Prozent auf 83,4 Milliarden Euro zu. Die Dividende soll von einem auf 1,40 Euro erhöht werden.