Schlecker Schlecker: Kampf um das Image
Die unterbezahlte, von Kameras überwachte Kassiererin, die alleine einen schlecht sortierten, engen und unansehnlichen Laden hüten muss: In vielen Köpfen ist sie immer noch Sinnbild für die Schlecker-Drogerien. Dies ist die logische Folge einer Reihe von Skandalen, mit denen Schlecker immer wieder für Schlagzeilen sorgte. Dass das Geschäftsprinzip - klein, scheinbar billig und überall präsent - lange funktionierte und Schlecker sich als Marktführer behaupten konnte, lag an den mangelnden Alternativen: Häufig war der Schlecker um die Ecke nicht nur am nächsten, sondern auch die einzige Drogerie. Bis die Konkurrenz immer mehr Filialen eröffnete und die Kunden merkten, dass Schlecker nicht nur unkomfortabel, sondern nicht mal günstiger ist. Als der Riese anfing umzusteuern, war es zu spät: dm, Rossmann und Co hatten sich längst etabliert.
Schlecker muss nun die Sanierung fortsetzen und das zu große Filialnetz auf ein gesundes Maß schrumpfen. Sortiment, Optik und Service sollten auf das Niveau der neuen XXL-Märkte gehoben werden, wenn Schlecker eine Chance haben will. Doch wird es dauern, bis Schlecker sein Negativ-Image losgeworden ist.
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