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Wahlkommission: Parlamentswahlen in Pakistan am 18. Februar

02.01.2008, 12:14

Islamabad/dpa. - Die Parlamentswahlen in Pakistan finden am 18. Februar statt. Wie die Wahlkommission am Mittwoch in der Hauptstadt Islamabad mitteilte, werde die ursprünglich für den 8. Januar geplante Abstimmung um knapp sechs Wochen verschoben.

Nach dem Mord an Oppositionsführerin Benazir Bhutto am vergangenen Donnerstag waren bei landesweiten Ausschreitungen ihrer Anhänger auch zahlreiche Wahlbüros verwüstet und Wahlunterlagen vernichtet worden.

Präsident Pervez Musharraf will sich nach der Entscheidung über einen Wahltermin in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung wenden. Der Sekretär der Wahlkommission, Kanwar Dilshad, sagte, unter den gegenwärtigen Umständen sei es unmöglich, Wahlen abzuhalten.

Pakistans Oppositionsparteien reagierten mit Unverständnis auf die angekündigte Verschiebung. «Wenn im Irak, Afghanistan oder in Afrika Wahlen stattfinden können, warum nicht auch in Pakistan», sagte Bhuttos Ehemann, der neue Vizechef der Pakistanischen Volkspartei PPP Asif Ali Zardari, in einem Fernsehinterview. Die PPP hatte sich für den 8. Januar als Termin ausgesprochen. Die zweite große Oppositionspartei, die Muslim-Liga (PML-N) von Ex-Premier Nawaz Sharif, hatte nach der Ermordung Bhuttos angekündigt, sie sei für einen Boykott der Wahl. Sollte aber die PPP teilnehmen, werde sie sich ebenfalls beteiligen.

Ein Sprecher der Organisation Tehrik-e-Taliban Pakistan (Taliban-Bewegung in Pakistan) sagte am Montag einem Radiosender, die Regierung beschuldige seine Organisation zu Unrecht, für den Tod Bhuttos verantwortlich zu sein. Der Mord sei eine «große nationale Tragödie» und müsse von einer unabhängigen Kommission untersucht werden. Die Regierung hatte erklärt, pakistanische Extremisten mit Verbindungen zum Terrornetz El Kaida seien für den Anschlag verantwortlich. Auch Volkspartei-Vize Zardari hatte verlangt, die Hintergründe des Mordes an seiner Frau von einer internationalen Kommission untersuchen zu lassen.

Unterdessen hat der neue PPP-Chef Bilawal Bhutto Zardari Pakistan verlassen. Eine Parteisprecherin sagte am Dienstag, Bilawal Bhutto sei auf dem Weg nach England, um sein Jura-Studium in Oxford fortzusetzen. Der 19-Jährige war am Sonntag zum Nachfolger seiner Mutter Benazir Bhutto an der Parteispitze ernannt worden. Für die täglichen Amtsgeschäfte bleibt jedoch sein Vater Asif Ali Zardari zuständig, bis er sein Studium beendet hat. Zudem müssen Kandidaten für ein offizielles politisches Amt in Pakistan mindestens 25 Jahre alt sein.