USA USA: Visum nur mit Fingerabdruck

Berlin/Frankfurt/dpa. - Nach einer halbjährigen Testphase in den US-Generalkonsulaten in Berlin und Frankfurt am Main wird nun generell von Antragstellern in Deutschland für ein USA-Visum ein elektronischer Fingerabdruck verlangt. Dies teilte die US-Botschaft am Donnerstag in Berlin mit.
Hintergrund sind die schon länger verschärften Sicherheitsvorkehrungen gegen die mögliche Einreise von Terroristen sowie gegen Anschläge. Die meisten Deutschen reisen als Touristen ohne ein Visum mit einem grünen Formular des «Visa Waver» Programms ein. Für diese USA-Besucher ist ein Fingerabdruck keine Pflicht, in der Regel auch nicht bei der US-Behörde am Einreiseort.
Rhett Taylor, Chef der US-Visa-Behörde in Berlin, sagte auf Anfrage: «Das Scannen der Fingerabdrücke dauert nur Sekunden.» Die Antragsteller seien «sehr zufrieden mit dem schnellen und einfachen Service». Die beiden Generalkonsulate in Deutschland haben pro Jahr etwa 70 000 Antragsteller auf ein Visum, zum Beispiel auch Studenten und Geschäftsleute mit längeren Aufenthalten.
Die US-Regierung will die Frist zur Erfüllung strikter Auflagen für Reisepässe, die auch Deutschland betreffen, verlängern. Außenminister Colin Powell und der Minister für Heimatschutz, Tom Ridge, hatten den Kongress aufgefordert, die im Oktober ablaufende Frist um zwei Jahre bis 2006 zu verlängern. Erst danach sollen die US-Behörden darauf bestehen, dass neue Pässe biometrische Erkennungsmerkmale enthalten.
Der US-Kongress hatte nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ein Gesetz verabschiedet, wonach neue Pässe aus den 27 Ländern, deren Einwohner keine US-Visa brauchen, von 26. Oktober an solche Merkmale enthalten müssen. Dazu gehört auch Deutschland. Biometrische Merkmale sind etwa Daten zur Gesichtserkennung oder Fingerabdrücke.