USA USA: Tausende Menschen nehmen von Abschied von Ronald Reagan

Washington/Berlin/dpa. - Bei der Ankunft des Sarges in Simi Valley spielte eineMilitärkapelle die patriotische Hymne «My Country 'Tis of Thee». Nachdem Trauergottesdienst zogen Tausende von Menschen an dem mit der US-Fahne bedeckten Sarg vorbei.
Reagan wird in Kalifornien, wo er von 1967 bis 1975 Gouverneurwar, zwei Tage lang aufgebahrt bleiben. Anschließend wird derSarg nach Washington geflogen, wo der Verstorbene am Freitag in dernationalen Kathedrale mit einem Staatsakt geehrt wird.
An der offiziellen Trauerfeier wird auch Bundeskanzler GerhardSchröder teilnehmen. Er wird - wie voraussichtlich auch andereStaats- und Regierungschefs - direkt vom G8-Gipfeltreffen im US-StaatGeorgia in die amerikanische Bundeshauptstadt reisen, wie einSprecher des Bundespresseamts in Berlin mitteilte.
Präsident George W. Bush hat den Freitag zum nationalen Trauertagerklärt. Alle Behörden sowie die New Yorker Börse bleiben geschlossenund die Innenstadt von Washington wird für den Verkehr gesperrt,während sich der Trauerzug mit dem Sarg zur Kathedrale bewegt. Derdemokratische Präsidentschaftsbewerber John Kerry sagte aus Respektvor dem Toten alle Wahlkampfveranstaltungen bis zum Wochenende ab.
Zunächst werden die Kalifornier bis Dienstagabend (Ortszeit) inder Bibliothek in Simi Valley die Gelegenheit haben, von ReaganAbschied zu nehmen. Am Mittwoch wird der Sarg nach Washingtongeflogen und auf einer von Pferden gezogenen Lafette zum Kapitol -dem Kongressgebäude - gebracht, um dort bis zur Trauerfeier amFreitag aufgebahrt zu werden. Unmittelbar nach dem Staatsakt wird derTote dann nach Simi Valley zurückkehren.
Wie die Sprecherin der Reagan-Familie, Joanna Drake, mitteilte,trafen inzwischen Beileidsbekundungen aus aller Welt ein. Witwe NancyReagan sei gerührt über die Anteilnahme, sagte Drake. Am Montagwürdigte auch UN-Generalsekretär Kofi Annan die Verdienste des Ex-Präsidenten und wies dabei besonders auf die in den achtziger Jahrenmit der damaligen Sowjetunion abgeschlossenenAbrüstungsvereinbarungen hin.
Schröder nimmt dem Bundespressamtssprecher zufolge «in Würdigungdes Engagements Reagans für die Überwindung des Ost-West-Konflikts»an der offiziellen Trauerfeier teil. Er wolle damit auch Anerkennungdafür bekunden, dass Reagan «immer in enger Freundschaft zuDeutschland gestanden» habe.
