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USA USA: Bush: Der Krieg hat erst begonnen

30.01.2002, 07:31
US-Präsident George Bush hat in seinem ersten Bericht zur Lage der Nation eine entschlossene Fortsetzung des Anti- Terror-Krieges angekündigt. Unter dem jubelnden Beifall beider Häuser des Kongresses warnte Bush am Dienstabend (Ortszeit) in Washington ausdrücklich Staaten wie Nordkorea, Iran und Irak, dass er nicht tatenlos zusehen werde, wenn sie Massenvernichtungswaffen ansammelten. Und wenn Regierungen aus Furcht vor dem Terror nicht handelten, dann würden es die USA tun, bekräftigte er.
US-Präsident George Bush hat in seinem ersten Bericht zur Lage der Nation eine entschlossene Fortsetzung des Anti- Terror-Krieges angekündigt. Unter dem jubelnden Beifall beider Häuser des Kongresses warnte Bush am Dienstabend (Ortszeit) in Washington ausdrücklich Staaten wie Nordkorea, Iran und Irak, dass er nicht tatenlos zusehen werde, wenn sie Massenvernichtungswaffen ansammelten. Und wenn Regierungen aus Furcht vor dem Terror nicht handelten, dann würden es die USA tun, bekräftigte er. AFP POOL

Washington/dpa. - Insgesamt versprach Bush der Nation in seiner von Senatoren undAbgeordneten umjubelten und kämpferischen Rede einen Sieg über Terrorund die Rezession im Land. In ersten Umfragen erhielt derRepublikaner Bush in der Bevölkerung beste Noten für die 47-minütigeAnsprache, in der er neben dem Terrorkampf auch der Wirtschaftbreiten Raum eingeräumt hatte. Die Demokraten demonstrierten in ihrerAntwort auf die Rede vollen Schulterschluss mit Bush bei derTerrorbekämpfung.

In der im Ausland am stärksten beachteten Passage seiner Redesagte Bush, Terrorismus sei nicht die einzige große Gefahr, mit derdie USA konfrontiert seien. Genauso Besorgnis erregend seienBemühungen von Irak, Iran und Nordkorea, nukleare, chemische undbiologische Waffen zu entwickeln. «Ich werde nicht warten, währendsich die Gefahren zusammenbrauen», sagte Bush. «Ich werde nichtzusehen, wie Ungemach näher und näher rückt. Die Vereinigten Staatenwerden es nicht erlauben, dass die gefährlichsten Regime der Welt unsmit den zerstörerischsten Waffen der Welt bedrohen.»

Amerika werde tun, was für die Sicherheit des Landes nötig sei,fuhr der insgesamt 70 Mal mit tosendem Applaus unterbrochenePräsident fort. «Wir werden mit Bedacht handeln, aber die Zeit, diewir haben, ist nicht unbegrenzt.» Während der Irak und Nordkoreazunächst nicht reagierten, wies der Iran die Vorwürfe Bushsentschieden zurück. Außenminister Kamal Charrasi sagte, der Präsidentsolle seine «imperialistischen Bemerkungen» auf dokumentierte Beweiseund nicht «feindliche Rhetorik» stützen.

Eröffnet hatte Bush seine Rede mit der Feststellung, die USAbefänden sich im Krieg, die Wirtschaft sei in einer Rezession, unddie zivilisierte Welt sei mit beispiellosen Gefahren konfrontiert.«Und doch ist die Lage unserer Nation niemals besser gewesen.» Erhoffe, dass alle Länder dem Ruf folgten, die «terroristischenParasiten» zu vernichten.

«Einige Regierungen werden sich aber von dem Terror einschüchternlassen», fügte Bush dann hinzu. «Wenn sie nichts unternehmen, tun wires.» Die USA würden «unverwandt, geduldig und ausdauernd» das Zielverfolgen, die terroristischen Lager unschädlich zu machen,terroristische Pläne stören und Terroristen zur Verantwortung ziehen.

Vor diesem Hintergrund kündigte Bush die größte Erhöhung desMilitäretats seit 20 Jahren und den Aufbau einer wirksamenHeimatverteidigung an. Für die nötigen Ausgaben zum Schutz der Nationmüsse ein Haushaltsdefizit in Kauf genommen werden. Zu seinen größtenZielen zählte Bush auch den Kampf gegen wirtschaftliche Schwäche undArbeitslosigkeit. «Wenn Amerika arbeitet, geht es Amerika gut. Daherkann mein wirtschaftlicher Sicherheitsplan mit einem Wortzusammengefasst werden: Jobs», unterstrich der Präsident.

Zu den Ehrengästen auf der Tribüne gehörte der afghanischeÜbergangsregierungschef Hamid Karsai und der deutscheFregattenkapitän und Kommandant des Zerstörers «Lütjens»,Michael Meding. Seine Besatzung hatte nach dem 11. September ein US-Kriegsschiff auf offener See mit einem Schild gegrüßt, auf dem mitden Worten «We stand by you» (Wir sind an eurer Seite) Solidaritätausgedrückt war. Die Geste war in den USA sehr beachtet worden.

Infokarte Iran, Irak und Nordkorea
Infokarte Iran, Irak und Nordkorea
dpa