Tschechien Tschechien: Störung im Kraftwerk Temelin ist ernster als angenommen

Prag/dpa. - «Dieses ernste technische Problem soll sich nichtwiederholen», betonte sie.
Die seit Oktober 2000 im Testbetrieb laufende Anlage mussteinnerhalb weniger Stunden von 100 Prozent Leistung auf Nullheruntergefahren werden. Atomkraftgegner in Deutschland undÖsterreich verlangen von Prag wegen angeblicher Sicherheitsmängelseit langem die Stilllegung des AKW.
Am Samstag hatte der italienische Konzern Enel bekannt gegeben,dass er sich aus Kostengründen nicht an der Privatisierung vonTemelin-Betreiber CEZ beteiligt. Tschechien verlangt für dasUnternehmen 5,7 Milliarden Euro. Presseberichten in Prag zufolgesollen aber RWE (Essen) und E.ON (Düsseldorf) sowie die französischeEDF an dem Staatsunternehmen interessiert sein.
In der neuen Ausgabe des Nachrichtenmagazins «Focus» erklärte derVorstandschef des RWE-Energiekonzerns, Dietmar Kuhnt: «Wer inTschechien in den Strommarkt einsteigen will, muss auch dasKernkraftwerk Temelin übernehmen. Wir haben nie einen Hehl darausgemacht, dass für uns eine Übernahme des Kernkraftwerks Temelin nichtin Frage kommt.»
Wegen der neuen Störung sei der für April geplante Übergang desTestbetriebs von Temelin in einen etwa einjährigen Probelauf unsichergeworden, sagte Drabova am Sonntag: «Der Termin ist sehroptimistisch.»