Studie Studie: Deutsche haben wenig Lust auf große Anschaffungen

Nürnberg/dpa. - Die Bundesbürger verspüren weiterhin wenig Lust aufs Einkaufen. Zwar seien die Hoffnungen auf einen Konjunkturaufschwung im April deutlich gestiegen, berichtete der Marktforscher GfK am Mittwoch in seiner monatlichen Konsumklima- Studie. Die Angst vor einem möglichen Verlust des Arbeitsplatzes sorge jedoch für anhaltende Verunsicherung. Bei größeren Ausgaben hielten sich die Verbraucher zurück. Die Binnennachfrage werde daher in diesem Jahr kaum zum wirtschaftlichen Aufschwung beitragen.
«Leider ist die Anschaffungsneigung nicht gestiegen», sagte GfK- Chef Klaus Wübbenhorst der dpa. «Die Leute überlegen es sich zwei Mal, ehe sie Geld ausgeben.» Bei den Verbrauchern sei keine Euphorie und Dynamik vorhanden. Die EU-Osterweiterung sorge zusätzlich für Unsicherheit. In der öffentlichen Diskussion würden mögliche negative Effekte wie die Verlagerung von Arbeitsplätzen stark betont. Die Bürger sähen mehr die Risiken als die Chancen, sagte der GfK-Chef.
Belastet werde der Konsum auch durch den hohen Ölpreis. Gerade in der Reisesaison trügen die steigenden Preise zu einer höheren «gefühlten Inflation» bei. Eine «kleine Sonderkonjunktur» erwartet Wübbenhorst dagegen von der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen. Der Verkauf von Sportartikeln und -kleidung sowie von Fernsehgeräten könne dadurch anziehen, sagte er.
Insgesamt hat sich die Stimmung der Verbraucher im April leicht verbessert. Der Konsumklima-Gesamtindex verbesserte sich von 5,0 auf 5,2 Punkte. Eine Trendwende sei dies jedoch nicht. «In nächster Zeit ist eher eine Seitwärtsbewegung des Index zu erwarten», sagte Wübbenhorst.
Bei den Einzelindikatoren stieg die Konjunkturerwartung um 10,5 Punkte auf einen Wert von minus 1,5 und machte die Verluste des Vormonats nahezu wett. Die Stimmung bleibe jedoch labil, berichtete die GfK in Nürnberg. Die Erwartung an das eigene Einkommen war im April ebenfalls von mehr Optimismus geprägt. Der Indikator legte um 7,8 auf 0,3 Punkte zu. Dagegen blieb die Anschaffungsneigung im Keller. Der Wert sank um 1,9 auf minus 26,9 Punkte.