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Straßenrennen werden Straftat Straßenrennen werden Straftat: Bundestag beschließt härtere Strafen für Raser

29.06.2017, 13:19
Bei einem illegalen Autorennen in Mönchengladbach wurde ein Fußgänger getötet. Auf Raserei und illegale Autorennen stehen künftig härtere Strafen.
Bei einem illegalen Autorennen in Mönchengladbach wurde ein Fußgänger getötet. Auf Raserei und illegale Autorennen stehen künftig härtere Strafen. dpa

Berlin - Nach einer Reihe von Todesfällen durch illegale Autorennen hat der Bundestag härtere Strafen für Raser beschlossen. Künftig werden Straßenrennen nicht mehr als Ordnungswidrigkeit sondern als Straftat gewertet. Veranstalter und an den Rennen beteiligte Fahrer werden demnach mit Geldstrafen oder bis zu zwei Jahren Haft belegt.

Bis zu zehn Jahre Gefängnis drohen

Kommen Menschen ums Leben oder werden sie schwer verletzt, drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis. Durch die Neuerung wird es zudem möglich, die Autos der Beteiligten zu beschlagnahmen und ihnen den Führerschein wegzunehmen. „Das ist eine harte Maßnahme“, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Donnerstag im Bundestag.

Aber wer durch solche Rennen Menschenleben gefährde, sei dem Umgang mit dem Auto nicht gewachsen. Bisher werden die Teilnehmer illegaler Straßenrennen mit einem Bußgeld in Höhe von 400 Euro und einem einmonatigen Fahrverbot belegt, Veranstaltern droht ein Bußgeld in Höhe von 500 Euro. „Das wird dem Gefährungspotenzial nicht gerecht“, sagte Dobrindt.

Höhere Strafen auch für Raser

Die Gesetzesverschärfung zielt auch auf Raser, die nicht gegen andere Fahrer in einem illegalen Rennen antreten. Bestraft werden kann künftig auch, wer am Steuer „mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob und verkehrswidrig und rücksichtslos“ unterwegs ist, „um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen“. 

In den vergangenen Jahren hatten wiederholt Unfälle mit Todesopfern und Schwerverletzten bei illegalen Straßenrennen für Entsetzen gesorgt. Zuletzt wurde in Mönchengladbach ein 38-jähriger Fußgänger überfahren und tödlich verletzt. (afp)