Hetze im Netz SteinbachFlüchtlinge

Sie hat es wieder getan: CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach hat mit einem Tweet zur Flüchtlingskrise einen Shitstorm im Netz ausgelöst. Am Samstag tweetete die Sprecherin für Menschenrechte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ein Bild, das ein blondes Kind in einer Gruppe dunkelhäutiger Menschen zeigt. Auf dem Bild steht „Deutschland 2030“ und „Woher kommst du denn?“.
Kölner Kardinal Woelki reagierte auf Twitter
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki reagierte auf Twitter: „Das spaltet und schürt Ängste. Es ist ein Schlag ins Gesicht all der Tausenden von Ehrenamtlichen, die sich in der Integrationsarbeit engagieren. Und es spricht Steinbachs Amt als menschenpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion Hohn.“
Simone Peter, Bundesvorsitzende der Grünen, sprach Steinbach auf Twitter direkt an: „Ihr Sharepic ist widerlich, rassistisch, hetzerisch. Und kein Unterschied mehr zu rechten Partein.“
Auch Moderator Jan Böhmermann reagierte: „Humorvoll und menschenfreundlich stellt sich Erika Steinbach (CDU)* in der Flüchtlingskrise hinter die Kanzlerin.“
Steinbach wehrt sich gegen die Kritik und verteidigt ihren Tweet als „Galgenhumor“, der sich gegen die Zuwanderungspolitik richte. Weiter schreibt sie: „Allen Realitätsverweigerern: Mehr Menschen in D haben Sorge, dass Einheimische zur Minderheit werden, als Sie es für möglich halten!“ Das Foto wurde bis zum Sonntagmittag 900 Mal favorisiert.
Es ist nicht das erste Mal, dass Steinbach mit Äußerungen zur Flüchtlingskrise einen Shitstorm lostritt. Im September postete sie ein Bild, das Ausschreitungen zwischen Flüchtlingen und der Polizei an der ungarischen Grenze zeigt. Darunter schrieb sie ironisch gemeint: „Unglaublich! Ungarn lässt friedliche Flüchtlinge nicht ins Land“.
Im November musste sich Steinbach Pietätlosigkeit vorwerfen lassen, nachdem sie zum Tod von Helmut Schmidt ein Bild des Altkanzlers getweetet hatte, mit einem Schmidt-Zitat von 1981: „Wir können nicht mehr Ausländer verdauen, das gibt Mord und Totschlag.“