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Sicherheitskreise Sicherheitskreise: Alle mutmaßlichen IS-Terroristen in Untersuchungshaft

03.06.2016, 11:36
Die Düsseldorfer Polizei hat ihre Präsenz in der Altstadt verstärkt.
Die Düsseldorfer Polizei hat ihre Präsenz in der Altstadt verstärkt. dpa

Düsseldorf - Nach den vier Festnahmen im Zusammenhang mit einem geplanten Terrorschlag auf die Düsseldorfer Altstadt kommen weitere Details ans Licht.  An dem Anschlag sollten sich mehr Attentäter beteiligen als die vier gefassten Syrer. Der in Frankreich inhaftierte 25-Jährige Verdächtige habe den Ermittlern erzählt, zehn Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hätten zuschlagen sollen.

Man könne aber davon ausgehen, dass alle tatsächlichen Attentäter gefasst wurden, heißt es aus Sicherheitskreisen. „Die sechs zusätzlichen Attentäter wollte man wohl erst noch anwerben“, sagte ein Insider unserer Zeitung. Man gehe also nicht davon aus, „dass mögliche Mittäter noch frei herumlaufen“.

Möglichst viele Passanten im Visier

Die Pläne sahen offenbar vor, dass sich zwei Selbstmordattentäter auf der Heinrich-Heine-Allee im Düsseldorfer Stadtzentrum mit Sprengstoffwesten in die Luft sprengen sollten. Weitere Attentäter sollten demnach danach mit Gewehren und Sprengsätzen möglichst viele Passanten töten.

Am Vortag hatten Spezialkräfte drei mutmaßliche IS-Terroristen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Brandenburg festgenommen. Die Bundesanwaltschaft wirft den Männern im Alter zwischen 25 und 31 Jahren die Vorbereitung eines Anschlags in der Düsseldorfer Altstadt im Auftrag des IS vor. In Karlsruhe wurden sie dem Haftrichter vorgeführt, alle drei kamen in Untersuchungshaft. Saelh A. sitzt bereits seit Februar in Paris hinter Gittern, Deutschland bemüht sich um seine Auslieferung.

Behörden bestätigten, dass die Männer in Deutschland als Flüchtlinge getarnt in Unterkünften für Asylbewerber lebten. Abd Arahman A. K. (31) wurde in einer solchen Unterkunft in Leimen, südlich von Heidelberg, festgenommen, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Mahood B. (25) wurde nach Angaben eines Stadtsprechers von einer SEK-Einheit in der Innenstadt von Mülheim/Ruhr (NRW) gefasst. Bereits am Donnerstag war bestätigt worden, dass Hamza C. (28) in einem Asylbewerberheim im brandenburgischen Bliesdorf festgenommen wurde.

Der in Paris inhaftierte und geständige Terrorverdächtige Saleh A. (25) lebte zeitweise in einem Flüchtlingsheim im niederrheinischen Kaarst (NRW). Der Mann sei seit März 2015 in dem Heim im Stadtteil Vorst gemeldet, sagte eine Sprecherin der Stadt am Freitag und bestätigte Informationen der „Rheinischen Post“. Saleh A. hatte sich den französischen Behörden am 1. Februar gestellt und von den Terrorplänen erzählt. Nach einem Bericht der französischen Zeitung „Le Monde“ begründete er seinen Schritt damit, dass er „müde“ sei. (dpa, red, det)