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Porträt Porträt: Juri Jechanurow - der Chefprivatisierer der Ukraine

22.09.2005, 11:08

Kiew/Moskau/dpa. - Er verfügt überKontakte zu allen politischen Lagern. Das asiatische Aussehen hatJechanurow von seinem Vater geerbt, der zum sibirischen Volk derBurjaten gehört. Seit Jahren ist der Politiker ein führendes Mitgliedder buddhistischen Gemeinde in Kiew.

Jechanurow wurde am 23. August 1948 in der sibirischenTeilrepublik Jakutien geboren. Nach der Ausbildung in Kiew machte erin den 1970er Jahren im Bauwesen der ukrainischen HauptstadtKarriere. Mit der Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion 1991wechselte er in die Politik und sattelte von der Planwirtschaft aufdie Marktwirtschaft um. Unter Präsident Leonid Kutschma leiteteJechanurow 1995 die Massenprivatisierung von Staatseigentum. DeutscheBerater der ukrainischen Regierung loben bis heute seinen positivenEinfluss auf die Gesetzgebung für kleine und mittlere Unternehmen.

Von 1999 bis 2000 arbeitete Jechanurow als Vizeregierungscheferstmals mit dem heutigen Staatschef Viktor Juschtschenko, damalsnoch Ministerpräsident, zusammen. Nach der Entlassung Juschtschenkosblieb Jechanurow zunächst in Kutschmas Präsidialamt. Erst bei derParlamentswahl 2002 stellte er sich offen auf Seiten Juschtschenkosund vertrat dessen Parteienblock «Unsere Ukraine» im Parlament.

Nach seinem Amtsantritt als Präsident entsandte Juschtschenko denWeggefährten als Gouverneur in die ostukrainische IndustrieregionDnepropetrowsk, die der «Revolution in Orange» feindlich gegenüberstand.