Pakistan Pakistan: Bebenopfer brauchen dringend internationale Hilfe

Genf/dpa. - Die UN setzten ihren Hilfsbedarf von bisher 312 Millionen Dollar auf 550Millionen Dollar herauf. Bisher sind nach UN-Angaben nur etwa 100 Millionen Dollar (83 Millionen Euro) bezahlt oder zugesagt.
Auch die Weltbank, die 470 Millionen Dollar Erdbebenhilfegenehmigt hat, rief zu mehr internationaler Unterstützung für dieÜberlebenden des Erdbebens auf. Der Weltbank-Landesdirektor fürPakistan, John Wall, sagte in Islamabad, der Wiederaufbau derInfrastruktur und die Wiederbelebung der Wirtschaft würdenschwieriger als bei der Tsunami-Katastrophe Ende vergangenen Jahres.200 der 470 Millionen Dollar würden binnen einer Woche überwiesen. Ander eintägigen Geberkonferenz in Genf nehmen UN-Generalsekretär KofiAnnan sowie zahlreiche Minister teil. Pakistan bat um mehrmedizinische Hilfsmittel für Zehntausende Verletzte.
Die Lage vor allem für Kinder im pakistanischen Erdbebengebietwird nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF immer verzweifelter.Auch die Bundesregierung müsse ihre Hilfe verstärken, betonte UNICEFDeutschland in Köln. Die Hälfte der Obdachlosen nach dem Erdbebenseien Kinder und Jugendliche. Die Zahl der Amputationen bei Kindernhabe stark zugenommen. Es drohe ein dramatischer Anstieg vonKrankheiten durch verschmutztes Wasser und Fäkalien.
«In Pakistan entwickelt sich eine Tragödie», sagte der Vorsitzendevon UNICEF Deutschland, Reinhard Schlagintweit. Um vor Wintereinbruchdas Leben tausender Kinder zu retten, würden dringend Zelte, Wasserund Lebensmittel benötigt. Durch den fast vollständigen Zusammenbruchder Abwasserentsorgung im Katastrophengebiet gelangten täglich 1500Tonnen ungeklärter Fäkalien in die Umwelt. Die künftige Vorsitzendevon UNICEF Deutschland, Schleswig-Holsteins ehemaligeMinisterpräsidentin Heide Simonis, forderte die Deutschen imBayerischen Rundfunk angesichts des Bebens zu mehr Engagement auf.
Die Zahl der offiziell bestätigten Erdbebenopfer in Pakistan stiegweiter an. Oberst Basir Malik vom Büro des Leiters derRettungsoperationen bestätigte am Mittwoch 54 197 Tote und 77 925Verletzte. Zuletzt war von mehr als 53 000 Toten die Rede gewesen. InIndien kostete das Erdbeben vom 8. Oktober nach offiziellen Angaben1308 Menschen das Leben, 6622 Menschen sind demnach verletzt. Einweiterer Anstieg der Opferzahl wird befürchtet.
