Migration Migration: Zahl der Aussiedler in Friedland auf historischem Tiefstand

Friedland/dpa. - Es seien nur noch rund 1500 Menschenaus der früheren Sowjetunion eingetroffen, sagte der Leiter derEinrichtung im Landkreis Göttingen, Heinrich Hörnschemeyer, amMittwoch. Obwohl das erste Quartal traditionell immer schwach sei,erwarte er auch für das gesamte Jahr 2006 ein neues Rekordtief. Damitwerde sich die seit Jahren anhaltende Tendenz fortsetzen.
2005 kamen noch rund 35 000 Aussiedler nach Deutschland. Schondies waren allerdings so wenig wie seit 30 Jahren nicht mehr. ImRekordjahr 1989 wurden fast 400 000 Aussiedler registriert.
Ursache der jüngsten Entwicklung sei unter anderem das neueZuwanderungsgesetz, sagte Hörnschemeyer. Es wirke sich jetzt vollaus, dass die nicht-deutschen Angehörigen deutschstämmiger Aussiedlernoch im Herkunftsland einen Sprachtest bestehen müssen, bevor sienach Deutschland einreisen dürfen.
Mehr als 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg scheine sich jetztlangsam aber auch das Ende der Zuwanderung von Aussiedlernabzuzeichnen, sagte Hörnschemeyer. Im Lager Friedland wird deshalbbereits seit einiger Zeit Personal abgebaut. Frei werdende Stellenwerden nicht mehr besetzt.
Seit 1950 reisten insgesamt rund 4,5 Millionen Aussiedler ausOsteuropa und den asiatischen Staaten der früheren Sowjetunion nachDeutschland ein. Rund die Hälfte kam aus der ehemaligen Sowjetunion,mehr als 1,4 Millionen aus Polen und rund 430 000 aus Rumänien.