Kuba: Kuba: «Menschenunwürdige» Haftbedingungen in Guantánamo

Berlin/dpa. - Diese Aussagen sind in einem neuen Bericht der Menschenrechtsorganisation über die aktuellen Zustände in Guantánamo enthalten, der am Mittwoch in Berlin verbreitet wurde.

Danach werden rund 80 Prozent der etwa 385 Gefangenen in Einzelhaft fast ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten. Frühere Entscheidungen, die Haftbedingungen zu lockern und mehr Kontakt unter den Gefangenen zu gestatten, seien wieder rückgängig gemacht worden. In die stählernen Zellen, in denen die Gefangenen etwa 22 Stunden am Tag verbrächten, dringt nach Erkenntnissen von AI weder Tageslicht noch frische Luft. Künstliches Licht brenne 24 Stunden, die Insassen würden ständig beobachtet. Ausgang finde stets ohne Kontakt zu anderen Menschen und oft nachts statt, so dass die Gefangenen tagelang kein Sonnenlicht sähen.

Nach Auffassung von AI widersprechen die Zustände in Guantánamo den internationalen Standards für menschenwürdige Behandlung von Gefangenen. Zu befürchten sei, dass die Haftbedingungen die psychische und physische Gesundheit der Insassen schädige. Die Organisation bekräftigte die Forderung, das Lager zu schließen und die Insassen in fairen Gerichtsverfahren vor ordentlichen Gerichten anzuklagen oder freizulassen. In der Zwischenzeit müsse die US-Regierung die Haftbedingungen unverzüglich an internationale Standards anpassen.