Kommentar: Kommentar zur geplanten Investition der Raffinerie Leuna: Total richtig

Die Total-Raffinerie in Leuna investiert einen zweistelligen Millionenbetrag, um künftig eine Chemie-Firma mit Rohstoffen zu versorgen. Solche Summen zahlt der französische Öl-Multi aus der Portokasse. Und doch hat das Projekt über den Standort hinaus wegweisenden Charakter.

In den vergangenen Jahrzehnten konnten Raffinerien mit dem Kraftstoffverkauf einträgliche Geschäfte machen. Doch das hat sich geändert. Der Benzin-Absatz geht in Europa zurück, und da die Elektro-Autos - wenn nicht alle Zeichen trügen - auf dem Vormarsch sind, wird sich die Lage weiter verschärfen. Am Markt gibt es Überkapazitäten, ein Raffinerie-Sterben wird vorausgesagt.

Wer künftig in der Branche Geld verdienen will, muss mehrere Standbeine besitzen. Das hat Total erkannt. In Leuna soll daher das Geschäft mit den Chemiefirmen ausgebaut werden. Grundstoffe, die heute noch per Bahn angeliefert werden, werden künftig vor Ort produziert. Das schont die Umwelt. Die Trennung vieler Bereiche, die nach der Wende am Standort vorgenommen wurde, wird rückgängig gemacht. Um es mit Ex-Kanzler Willy Brandt zu sagen: ″„Es wächst zusammen, was zusammengehört.“ (mz)

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