Karibik Karibik: 16 Tote bei Bandenkrieg in Haiti

Port-au-Prince/dpa. - Die haitianische Polizei hat bei einemGroßeinsatz gegen bewaffnete Banden rund 100 Menschen festgenommen.Wie der Sender Radio Métropole am Freitag meldete, wurden bei derAktion im Elendsviertel Cité Soleil in der Hauptstadt Port-au-Princeam Donnerstag (Ortszeit) auch Waffen und gestohlene Fahrzeugesichergestellt. Die rund 425 haitianischen Polizisten seien vonPolizeikräften aus Frankreich und Jordanien unterstützt worden, dieim Rahmen einer UN-Mission in Haiti in Einsatz sind.
Cité Soleil gilt als eine Hochburg der Anhänger des gestürztenPräsidenten Jean-Bertrand Aristide sowie der Drogenmafia. NachAngaben der Nachrichtenagentur Haiti Press Network kamen dort beiBandenkriegen in dieser Woche mindestens 16 Menschen ums Leben.Die Regierung hat den 15. September als Stichtag gesetzt, bis zudem alle illegalen bewaffneten Gruppen in der Karibikrepublik ihreWaffen abgeben müssen.
Die haitianische Polizei wird zur Zeit nicht nur von bewaffnetenAristide-Anhängern herausgefordert, sondern auch von ehemaligenMilitärs. Diese fordern die Wiedereinführung der 1995 aufgelöstenArmee. Sie hatten in den vergangenen Wochen in mehreren OrtenPolizeikommissariate besetzt. Berichten zufolge wurden sie von derBevölkerung, die sich nach Recht und Ordnung sehnt, offenunterstützt. In dieser Woche wurden in Haiti drei ehemalige Soldatenbei Straßenkontrollen von Polizisten getötet. Ein Sprecher derEx-Militärs bezichtigte die Polizei am Donnerstag des Mordes. HaitisInnenminister Herard Abraham, selber ein ehemaliger General, kündigteeine Untersuchung an.