Indien Indien: Größte Demokratie der Welt wählte ein neues Parlament

Neu Delhi/dpa. - Indien, das größte demokratisch regierte Land der Welt, hat ein neues Parlament gewählt. Nach drei Wochen ging am Montag die von gewaltsamen Zwischenfällen begleitete Wahl zu Ende.Trotz strengster Sicherheitsvorkehrungen starben am letzten von fünf Wahltagen nach Angaben der Nachrichtenagentur UNI mindestens 13 Menschen. Die Zahl der Toten stieg damit auf mindestens 45. Die Ergebnisse der Abstimmung werden am Donnerstag erwartet.
Umfragen nach dem Wahlende sahen die Regierungskoalition, dieNationale Demokratische Allianz (NDA) unter Ministerpräsident AtalBehari Vajpayee, klar in Führung. Offen ist, ob die NDA die absoluteMehrheit der 543 Parlamentssitze erringen kann, die zur Wahl standen.Herausforderer der NDA ist ein Bündnis unter OppositionsführerinSonia Gandhi, der Vorsitzenden der traditionsreichen Kongresspartei.
Am Montag wurde über mehr als ein Drittel der Mandate entschieden.Mehr als 215 Millionen der insgesamt 670 Millionen Wahlberechtigtenwaren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung lag nachvorläufigen Angaben bei 50 bis 55 Prozent.
Zusammenstöße und Angriffe auf Wahllokale wurden etwa aus denBundesstaaten West Bengalen, Punjab sowie Jammu und Kaschmirgemeldet. Bei der Wahl 1999 waren 100 Menschen getötet worden. AusSicherheitsgründen und wegen des großen logistischen Aufwands fanddie Wahl, die am 20. April begonnen hatte, in mehreren Runden statt.Erstmals gaben die Inder ihre Stimme an rund einer Millionelektronischer Zählmaschinen ab.
