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Hintergrund Hintergrund: OPEC-Ölkartell verfügt über zwei Drittel alle Öl-Vorkommen

03.06.2004, 09:36

Wien/dpa. - Die Organisation Erdöl exportierender Länder OPECwurde 1960 von den sieben Förderländern Saudi-Arabien, Iran, Irak,Kuwait und Venezuela gegründet, um ein Gegengewicht zu den weltweitoperierenden Ölkonzernen zu bilden. Immerhin kontrollieren dieinzwischen elf Mitgliedstaaten mehr als zwei Drittel der Welt-Ölreserven.

1973, zur Zeit des israelisch-arabischen Kriegs demonstrierte dieOrganisation ihre Macht. Sie stoppte ihre Lieferungen an diewestlichen Industrieländer und löste damit eine weltweite Krise aus.Der Preis für ein Barrel Öl (159 Liter) vervierfachte sich. 1975 nahmdie OPEC Katar, Indonesien, Libyen, die Vereinigten ArabischenEmirate, Algerien, Nigeria sowie Ecuador und Gabun auf (die beidespäter wieder ausschieden).

Die OPEC hat ihren Sitz in Wien. Ihr erklärtes Ziel ist es, denÖlmarkt zu stabilisieren. Dieses Geschäft stellt bei fast allenMitgliedern den größten Einnahme-Posten für den Staatshaushalt dar.Die Ölminister der OPEC treffen sich offiziell zwei Mal im Jahr, umüber Förderquoten für die einzelnen Mitglieder zu beraten, die jedochnur selten eingehalten werden. Außerdem bestimmen sie ein Preisbandfür ein Barrel Rohöl, an dem sich der Markt orientieren soll.

Die 1973 demonstrierte Macht der OPEC ging in den folgenden Jahrenzurück. Oft präsentiert sich das Kartell völlig zerstritten. Nichtzuletzt, weil der Westen verstärkt Öl förderte (Großbritannien undNorwegen) und damit seine Abhängigkeit von OPEC-Öl (rund 40 Prozentdes Weltmarkts) reduzierte. Die vergangenen Monate mit einemdrastischen Anstieg der Ölpreise haben erneut bewiesen, dass die vonder OPEC angestrebte Kontrolle nicht mehr funktioniert.