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Hintergrund Hintergrund: Das umstrittene bulgarische Atomkraftwerk Kosloduj

23.01.2009, 09:51

Hamburg/Sofia/dpa. - Nie zuvor war die Beurteilung eines Atomkraftwerks sonegativ ausgefallen, und auch seither ist die Geschichte von Koslodujeine von ständigen Pannen. Das AKW liegt 150 Kilometer nördlich derbulgarischen Hauptstadt Sofia.

Obwohl das Kraftwerk 40 Prozent des bulgarischen Strombedarfsdeckte, akzeptierte die bulgarische Regierung die Bedingung derEuropäischen Union, zwei Reaktoren abzuschalten, um der EU Anfang2007 beitreten zu dürfen. Seither werden in Kosloduj noch zwei 1000-Megawatt-Blöcke betrieben.

Die bulgarische Regierung hat wiederholt versucht, von der EU dieErlaubnis zu bekommen, die alten Reaktorblöcke wieder in Betrieb zunehmen. Das scheiterte jedoch daran, dass die Abschaltung Teil desEU-Beitrittsvertrags von Bulgarien ist. Trotz der Wiederaufnahmerussischer Gaslieferungen nach zweiwöchigem Lieferstopp willBulgarien zwei abgeschaltete 440-Megawatt-Blöcke wieder anfahren. Mitder erhöhten Strommenge und zusätzlichen Einnahmen aus demStromexport sollen Verluste durch die Gaskrise ausgeglichen werden.