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Hessen Hessen: CDU suchte die Nähe zu den SPD-Renegaten

Von PITT VON BEBENBURG 10.08.2009, 18:30
Die SPD-Landtagsabgeordneten (v.l.) Silke Tesch, Jürgen Walter, Carmen Everts und Dagmar Metzger stellen sich am 3. November 2008 zu Beginn einer Pressekonferenz in Wiesbaden den Fotografen und Kameraleuten. (FOTO: DPA)
Die SPD-Landtagsabgeordneten (v.l.) Silke Tesch, Jürgen Walter, Carmen Everts und Dagmar Metzger stellen sich am 3. November 2008 zu Beginn einer Pressekonferenz in Wiesbaden den Fotografen und Kameraleuten. (FOTO: DPA) dpa

WIESBADEN/MZ. - Tesch war verzweifelt

Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Sprecher von Ministerpräsident Roland Koch (CDU), Dirk Metz, Ende Oktober 2008 im Haus seiner Mutter in Siegen ein Gespräch mit der SPD-Landtagsabgeordneten Silke Tesch geführt hatte. Darin ging es auch um die Möglichkeit, eine eigene Fraktion unzufriedener SPD-Abgeordneter zu gründen. Metz sagte, Tesch habe ihn um Rat gefragt, da sie verzweifelt gewesen sei. Es sei aber falsch anzunehmen, dass er in diesem Gespräch vom bevorstehenden Aus für Ypsilanti erfuhr. Davon habe er erst an jenem November-Montag erfahren, an dem sich die vier SPD-Abweichler Jürgen Walter, Carmen Everts, Dagmar Metzger und Tesch erklärten.

Die Gründung einer Fraktion kam für die Abweichler offenbar nicht in Frage. Das sagte Mathias Metzger - Ehemann von Dagmar Metzger und Anwalt von Jürgen Walter. Er war an einem Treffen kurz vor der entscheidenden Pressekonferenz dabei. Dort sei zwar über die Gründung einer Fraktion "gesponnen" worden, aber dieser Weg sei "niemals ernsthaft" verfolgt worden, so Metzger.

Ärger um Mutmaßung

Auch die Mutmaßung der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS), die vier dächten über eine neue Partei nach, wies Mathias Metzger als "reinen Promotiontrick" zurück. FAS-Autor Volker Zastrow veröffentlicht derzeit ein Buch unter dem Titel "Die Vier - eine Intrige". Das Buch legt nahe, dass die Fraktion Ypsilanti zu einer erneuten Kandidatur ermunterte, um sie dann "hängen zu lassen". Walter und Everts fühlen sich damit falsch dargestellt, ließen sie wissen: "Unsere wiederholten Bedenken gegen die Beteiligung der Linkspartei und das schwerwiegende Moment dieser Entscheidung werden ausgeblendet."