Haiti Haiti: Zahlreiche Tote bei Unruhen gegen Präsident Aristide

Port-au-Prince/dpa. - In Gonaives hatte sich am Donnerstag die militante Anti-Aristide-Front nach einem blutigen Feuergefecht mit mindestens elfToten gegen die Polizei durchgesetzt und die Macht in der Stadtübernommen. Am Freitag und Samstag fielen auch mehrere kleinereStädte in die Hände der Rebellen. Der Sprecher der Anti-Aristide-Front, Winter Etienne, gab die Zahl der bei der gescheitertenRückeroberung getöteten Polizisten sogar mit 15 an. Dagegenversicherte Regierungssprecher Mario Dupuy in Port-au-Prince, dassdie Regierung die Lage in Gonaives wieder unter Kontrolle habe.
In Port-au-Prince gingen am Samstag tausende Anhänger Aristidesauf die Straße und forderten ihn auf, im Amt zu bleiben. Eine fürSonntag angekündigte Großdemonstration der Opposition wurde ausAngst vor Gewalt abgesagt. In der Stadt Cap Haitien, derzweitgrößten des Landes, brannten Unbekannte den oppositionellenRadiosender Vision 2000 nieder. Aristide beschuldigte in einemInterview mit dem US-Fernsehsender CNN die internationaleGemeinschaft, dass sie mit der Blockade von Hilfsgeldern die Armutin Haiti verschärfe und damit den Konflikt anheize.