Gesundheitsfonds Gesundheitsfonds: Große Kassen halten sich mit Zusatzbeitrag zurück
BERLIN/MZ. - Trotz eines erwartetenDefizits in Höhe von 3,6 Milliarden Euro imGesundheitsfonds schließen die Deutsche Angestellten-Krankenkasse(DAK), die fusionierte Barmer/Gmünder Ersatzkasse,die Techniker Krankenkasse sowie die AOK Rheinland/Hamburgund Sachen-Anhalt Zusatzbeiträge zum Jahreswechselaus. Dies gilt auch für die allermeisten der140 deutschen Betriebskrankenkassen. "Mirist keine einzige Kasse bekannt, die für JanuarZusatzbeiträge erheben wird", sagte die stellvertretendeSprecherin des BKK-Bundesverbandes, AndreaWilhelmi, der MZ.
Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) undBundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU)hatten zusätzliche Steuerzuschüsse in Höhevon 3,9 Milliarden Euro angekündigt, um diekrisenbedingten Mindereinnahmen im Gesundheitsfondsauszugleichen. Laut Schätzerkreis wird dasDefizit 2010 insgesamt aber 7,45 MilliardenEuro betragen, so dass noch gut 3,6 Milliardenfehlen. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2010äußerten sich die Kassen zurückhaltend. "Wirwerden so lange es geht auf Zusatzbeiträgeverzichten", sagte der Vorstandsvorsitzendeder AOK Rheinland Hamburg, Wilfried Jacobs,der MZ. Ähnlich äußerten sich Vertreter andererKassen.
2011 könnte das Thema aber wieder aktuellwerden. Dann wird unter anderem die Rückzahlungeines Bundeskredits zur Krisenüberbrückungin Höhe von 2,3 Milliarden Euro fällig. "Daherwerden 2011 praktisch alle Krankenkassen Zusatzbeiträgeerheben müssen", sagte DAK-Sprecher Jörg Bodanovitz.