Georgien Georgien: Wirtschaftsblockade gegen Adscharien wird aufgehoben

Moskau/Tiflis/dpa. - Georgien und die autonome Region Adscharien haben ihren Streit bei einem Krisentreffen am Donnerstag vorläufig beilegt. Die Wirtschaftsblockade um die autonome Region werde aufgehoben, kündigte der georgische Präsident Michail Saakaschwili nach Gesprächen mit dem adscharischen Machthaber Aslan Abaschidse in Batumi an. Seinen Angaben nach gestand Abaschidse zu, die paramilitärischen Einheiten Adschariens zu entwaffnen. Die Nachwahl zum georgischen Parlament am 28. März solle in der Region am Schwarzen Meer ungehindert stattfinden können, sagte Saakaschwili.
Der Präsident hatte am vergangenen Wochenende eine Blockade gegen das autonome Gebiet verhängt, weil die adscharische Polizei ihm die Einreise verweigert hatte. Vor dem Krisentreffen Saakaschwilis und Abaschidses machten Russland und die USA ihren Einfluss geltend, um eine friedliche Lösung zu erreichen. Abaschidse habe zugestanden, dass künftig ein Vertreter des Präsidenten den Zoll im Hafen von Batumi und an der Grenze zur Türkei kontrollieren werde, sagte Saakaschwili.
Die etwa 380 000 Einwohner zählende Region Adscharien wird seit einem halben Jahrhundert von der Familie Abaschidse wie ein feudales Fürstentum beherrscht. Abaschidse hatte sich auch dem früheren georgischen Präsidenten Eduard Schewardnadse nicht unterworfen.
Seit dem Regierungsantritt Saakaschwilis zeichnet sich nach Meinung von Beobachtern in Tiflis ein Abschied Abaschidses von der Macht ab. Allerdings habe der ungestüme Saakaschwili die jüngste Krise verschärft und damit den Widerstand Abaschidses nur verlängert, sagten Kritiker.