Führungswechsel beim DGB Führungswechsel beim DGB: Sommer soll neuer Vorsitzender werden

Berlin/dpa. - Der DGB ist der Dachverband von acht Einzelverbänden, dieEnde 2000 noch 7,8 Millionen Mitglieder zählten.
Sommer kündigte nach seiner Nominierung an, er wolle am Bündnisfür Arbeit von Regierung, Gewerkschaften und Wirtschaft festhalten.Als seine Ziele nannte er, die «Meinungsführerschaft der Arbeitgeber»zu brechen und für eine «Renaissance des Politischen» zu werben.Sommer ist einer der vier stellvertretenden ver.di-Vorsitzenden.Zuvor war er Vize der Deutschen Postgewerkschaft, die dem links-traditionellen Gewerkschaftsflügel zugerechnet wird und 2001 in derDienstleistungsgewerkschaft ver.di aufging. Bei ver.di ist Sommerunter anderem für Mitgliederwerbung, Organisationspolitik undMitbestimmung zuständig.
Der scheidende DGB-Vorsitzende Schulte hatte nach acht Jahren aufeine erneute Kandidatur verzichtet. Neu in den fünfköpfigen DGB-Bundesvorstand soll der IG-Metaller Dietmar Hexel (52) rücken unddamit Günter Dickhausen ablösen. Damit ist auch künftig im Vorstandein Industriegewerkschafter vertreten. Die IG Metall hatte dies zurBedingung für eine Nominierung Sommers gemacht. Die anderen dreiVorstandsmitlieder - Ursula Engelen-Kefer, Heinz Putzhammer undIngrid Sehrbrock - treten erneut an.
Mitarbeiter beschreiben Sommer als durchsetzungsstarken undstrategisch denkenden Funktionär mit «Berliner Schnauze». Er wurde am17. Januar 1952 in Büderich bei Düsseldorf geboren, wuchs aber inBerlin auf. Dort studierte er auch Politologie. Neben seinem Studiumjobbte er bei der Post und engagierte sich in der Postgewerkschaft,die ihm auch seine erste Stelle anbot. Sommer, der Mitglied der SPDist und sich selbst als Pazifist bezeichnet, ist mit einerJournalistin und Autorin verheiratet und hat eine zwölfjährigeTochter. Er kocht gerne und liebt klassische Musik. Als seinpolitisches Vorbild nennt er den verstorbenen SPD-Politiker undfrüheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann.