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Chronologie Chronologie: Monatelanger Abschied Stoibers nach CSU-Revolte

20.09.2007, 09:36

München/dpa. - Die monatelange parteiinterne Unzufriedenheit wuchs sich zueiner offenen Führungskrise aus. Eine Chronologie der Ereignisse:

12. Oktober 2006: Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli verlangt amRande des CSU-Parteitags in Augsburg erstmals, Stoiber solle auf dieSpitzenkandidatur bei der Landtagswahl 2008 verzichten.

18. Dezember: Im Parteivorstand wirft Pauli der Staatskanzlei vor,man habe versucht, ihr Privatleben auszuforschen. Vier Tage späterbittet Stoibers Büroleiter Michael Höhenberger um Entlassung.

3. Januar 2007: Das Meinungsforschungsinstitut Forsa ermittelt einverheerendes Stimmungstief für Stoiber und die CSU.

9. Januar: Bei der CSU-Landesgruppen-Klausur in Wildbad Kreuthirritiert Stoiber mit der Ankündigung, bis 2013 im Amt bleiben zuwollen. Später deutet er einen früheren Rückzug an.

12. Januar: Während sich Gerüchte über einen Sturz Stoibers wieein Lauffeuer verbreiten, gibt dieser seinen Neujahrsempfang, bei demer im Blitzlichtgewitter auch Pauli die Hand schüttelt.

15./16. Januar: Bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion inWildbad Kreuth wollen mehrere führende Mitglieder eine rascheEntscheidung. Stoiber deutet seine Bereitschaft zum Verzicht auf dieKandidatur für die Landtagswahl 2008 an. Zeitgleich bringt die«Bild»-Zeitung einen Bericht über Parteivize Horst Seehofer, der eineaußereheliche Affäre habe. Einen Tag darauf meldet «Bild»,dass Seehofers Geliebte ein Baby erwarte.

17. Januar: Die CSU-Landtagsfraktion vertagt nachzehnstündiger Krisensitzung die Entscheidung über StoibersSpitzenkandidatur. Der Druck auf Stoiber bleibt jedoch. InnenministerGünther Beckstein und Wirtschaftsminister Erwin Huber einigen sichangeblich auf die Nachfolge.

18. Januar: Am Morgen machen in Kreuth Informationen die Runde,Beckstein werde Ministerpräsident und Huber Parteichef. Stoibergibt auf. In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in derStaatskanzlei verkündet Stoiber seinen Rückzug von beiden Ämtern zumSeptember. Noch am gleichen Tag meldet Seehofer in Berlin seinenAnspruch auf den Parteivorsitz an.

9. Februar: Nach mehreren ergebnislosen Vermittlungsgesprächen derCSU-Spitze mit Huber und Seehofer ist eine Kampfabstimmung auf demParteitag im September beschlossene Sache.

4. Juli: Nach langem Tauziehen erzielen Stoiber und die Landtags-CSU eine Grundsatzeinigung über das Zukunftsprogramm. Bis 2011 sollen1,5 Milliarden Euro investiert werden.

12. Juli: Pauli kündigt ihre Kandidatur für den CSU-Vorsitz an.

19. Juli: Die CSU-Landtagsfraktion nominiert Beckstein mit 98,3Prozent zum künftigen Ministerpräsidenten.