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Chronologie Chronologie: Demjanjuks Lebenslauf bis zur Verurteilung in München

12.05.2011, 11:00

Berlin/dapd. - 3. April 1920: Der Bauernsohn Iwan Demjanjuk wird im ukrainischenDorf Dubowi Macharynzi geboren.

Mai 1942: Der Rotarmist Demjanjuk wird nach der Schlacht vonKertsch von der Wehrmacht gefangen genommen. Anschließend wird er imSS-Ausbildungslager Trawniki als Helfer ausgebildet.

27. März 1943: Demjanjuk wird als Wachmann ins VernichtungslagerSobibór abkommandiert.

16. September 1943: Demjanjuk wird ins KZ Flossenbürg versetzt.

Sommer 1945: Demjanjuk meldet sich in einem Auffanglager inFeldafing bei München.

Februar 1952: Demjanjuk kommt als Auswanderer per Schiff vonBremerhaven in New York an und findet Arbeit bei den Ford-Werken inCleveland. 1958 wird er US-Bürger, heißt nun John Demjanjuk.

Mai 1976: US-Behörden ermitteln. Holocaust-Überlebende meinen, inDemjanjuk einen Wachmann aus Treblinka wiederzuerkennen. Er verliertdie US-Staatsbürgerschaft.

Februar 1986: Demjanjuk wird nach Israel ausgeliefert.

April 1988: Demjanjuk wird wegen Mordes zum Tode verurteilt.

Juli 1993: Nach der Öffnung sowjetischer Archive stellt sichheraus, dass ein anderer «Iwan der Schreckliche» in Treblinka war.Das Todesurteil wird aufgehoben, Demjanjuk zurück in die USAgeschickt.

2002: Die USA verdächtigen Demjanjuk, Wachmann in Sobibór gewesenzu sein. In einem jahrelangen Verfahren wird ihm dieStaatsbürgerschaft erneut entzogen.

12. Mai 2009: Demjanjuk wird nach München abgeschoben und insUntersuchungsgefängnis Stadelheim gebracht.

13. Juli 2009: Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegenBeihilfe zum Mord in 27.900 Fällen.

30. November 2009: Der Prozess beginnt. Es werden 41Verhandlungstage bis zum 6. Mai 2010 angesetzt.

2009 bis 2011: Der Prozessverlauf verzögert sich mehrfach. Zu denGründen zählen Demjanjuks schlechte Gesundheit und eine Fülle vonBeweisanträgen durch die Verteidigung.

22. März 2011: Die Plädoyers beginnen. Die Staatsanwaltschaftfordert sechs Jahre. Nebenkläger fordern höhere Strafen.

11. Mai 2011: Nach einem fünftägigen Plädoyer fordert dieVerteidigung Freispruch.

12. Mai 2011: Das Landgericht München II verurteilt Demjanjukwegen Beihilfe zum Mord an mindestens 28.060 Menschen zu fünf JahrenHaft.