Bundestag Bundestag: Alfred Dregger mit 81 Jahren gestorben

Frankfurt/Main/dpa. - Der konservative Politiker war von 1982 bis 1991Fraktionsvorsitzender im Bundestag. Acht Mal in Folge holte er beiBundestagswahlen ein Direktmandat für die CDU. Als er sich 1998wieder um ein Mandat bewerben wollte, gab es in seinem FuldaerWahlkreis monatelange Querelen; daraufhin verzichtete er.
Dregger wurde am 10. Dezember 1920 im westfälischen Münstergeboren. 1956 wurde er in Fulda zum damals jüngsten OberbürgermeisterDeutschlands gewählt. Von 1967 bis 1982 war er CDU-Landesvorsitzenderin Hessen. In dieser Zeit machte er seine Partei zur ebenbürtigenKonkurrentin der SPD. Er konnte den Stimmenanteil der CDU innerhalbweniger Jahre von 26 auf über 47 Prozent steigern, vier Mal war erSpitzenkandidat bei Landtagswahlen, das Amt des Ministerpräsidentenblieb ihm jedoch verwehrt. Der CDU-Slogan zur Bundestagswahl 1976«Freiheit statt Sozialismus» stammt von ihm.
Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) sagte, mit Dreggers Todverliere die Union «einen herausragenden Demokraten». CDU-ChefinAngela Merkel ergänzte: «Seine Gradlinigkeit und sein festesEintreten für die deutsche Einheit in Freiheit war ebenso wie dieAussöhnung mit Russland Grundlage für die friedliche Einigung beiderdeutscher Staaten.» Unionsfraktionschef Friedrich Merz bezeichneteDregger als «eine der prägenden Persönlichkeiten der deutschenNachkriegsgeschichte». Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU)betonte, er sei maßgeblich an der Einbindung des demokratischen undgeteilten Deutschlands in die Wertegemeinschaft des Westens beteiligtgewesen.