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Berlin Berlin: NPD-Bundeschef ist jetzt Abgeordneter in Treptow

27.10.2006, 07:03
Die NPD-Abgeordneten Udo Voigt, Eckart Bräuniger und Fritz Liebenow (v.l.) unterhalten sich am Donnerstag (26. Oktober) vor der konstituierenden Sitzung der Bezirksverodnetenversammlung Treptow-Köpenik in Berlin. (Foto: dpa)
Die NPD-Abgeordneten Udo Voigt, Eckart Bräuniger und Fritz Liebenow (v.l.) unterhalten sich am Donnerstag (26. Oktober) vor der konstituierenden Sitzung der Bezirksverodnetenversammlung Treptow-Köpenik in Berlin. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Das Interesse war so groß, dass rund 100 Menschen die Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung auf einem Bildschirm imNebenraum verfolgen mussten. Offiziell thematisiert wurde der Einzug der NPD während der knapp fünfstündigen Sitzung des Bezirksparlaments jedoch nicht.

«Wir wollen die Rechtsradikalen nicht mit wehenden Fahnen in unser Rathaus einziehen lassen», sagte der Koordinator der Demonstration, Klaus Bubolz. Die Menschen in Treptow-Köpenick müssten aufgerüttelt werden, betonte auch Julia Behrens von der Grünen Jugend. «Wir müssen klar machen: Das sind keine harmlosen Leute, sondern Rechtsextreme.Wir wollten zeigen dass Nazis bei uns unerwünscht sind.»

Voigt ging schließlich dennoch relativ unbehelligt und wortlos vonseinem Auto ins Rathaus. Im Sitzungssaal des Bezirksparlaments warenfür ihn sowie für den NPD-Landdesvorsitzende Eckart Bräuniger undeinen weiteren NPD-Verordneten Plätze an einem Tisch in der hinterenlinken Ecke vorgesehen.

Bei der Wahl im September hatte die NPD den Einzug in fünfBezirksparlamente geschafft, darunter auch Marzahn-HellersdorfLichtenberg und Neukölln. In Treptow-Köpenick kam die Partei auf 5,3 Prozent der Stimmen. In Köpenick ist auch der Sitz derNPD-Bundeszentrale.

Im Wahlkampf versuchte die NPD, gezielt junge Wähler anzusprechen,die diesmal bereits im Alter von 16 und 17 Jahren an der kommunalenAbstimmung teilnehmen durften. Nach Einschätzung des BerlinerVerfassungsschutzes vertritt die NPD «fremdenfeindliche, rassistischeund antisemitische Positionen».