Beckstein: Autofahren nach zwei Maß Bier noch okay
München/dpa. - Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) hat sich mit einer Äußerung zum noch verträglichen Bierkonsum Kritik eingehandelt.
Wie die Münchner «Abendzeitung» berichtete, sagte Beckstein bei einer Wahlkampfrede in einem Bierzelt in Erding im Zusammenhang mit der Promillegrenze für Autofahrer: «Es ist nicht das Problem, wenn einer eine Maß trinkt, oder wenn er ein paar Stunden da ist, auch zwei.» Kritiker warfen Beckstein daraufhin Verharmlosung vor. In Bayern wird am 28. September ein neuer Landtag gewählt.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), warf dem früheren Innenminister vor, «wohl einen über den Durst getrunken» zu haben. «Zwei Liter Bier überschreiten die Trinkmengenempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um das Dreifache.»
Beckstein räumte angesichts der Kritik am Dienstag ein, es habe sich um einen «etwas verunglückten Beitrag» gehandelt. Die Äußerung sei «nicht bierernst» gewesen und habe sich eher auf das schlechte Einschenken in Bierzelten bezogen nach dem Tenor: «So wie die meistens eingeschenkt sind, kann man auch mit zwei Maß noch fahren.» Er wolle keinesfalls dafür werben, sich nach Genuss von zwei Liter Bier noch ans Steuer zu setzen. «Ich habe dort ausdrücklich auch gesagt, dass Alkoholmissbrauch, Komasaufen und Flatrate-Partys bekämpft werden müssen. Alkohol im Straßenverkehr darf nicht sein.»
Beckstein rief daher die Besucher des am Wochenenden beginnenden Oktoberfests auf, mit der U-Bahn zur Wiesn zu fahren. Die Grünen- Landesvorsitzende Theresa Schopper indes legte Beckstein nahe, «über eine Promillegrenze bei Bierzelt-Auftritten» nachzudenken. «Das würde das Urteilsvermögen steigern und Unsinn vermeiden.»