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Baden-Württemberg Baden-Württemberg: CDU-Mitglieder bestimmen Nachfolger von Teufel

26.10.2004, 11:51

Stuttgart/dpa. - «Wir haben beschlossen, dass alle Mitglieder an dieserEntscheidung beteiligt sein sollen, und das geht nur über eineMitgliederbefragung», sagte Schavan. Nach Monaten des Schweigensunterstrich sie zudem ihren Willen zur Kandidatur: «Ich möchteMinisterpräsidentin von Baden-Württemberg werden.» Sie wolle mitihrer Kandidatur einen Beitrag dazu leisten, dass der Landesverband«in dieser, für das Land wichtigen Weichenstellung eine wirklicheWahl» habe.

Nach «quälenden Wochen» der Auseinandersetzungen in der Parteiüber eine eventuelle neuerliche Kandidatur von Teufel sei esentscheidend, einen gemeinsamen Weg zu finden. Dabei müsse Respektund Fairness trotz der Konkurrenz gezeigt werden. «Stark ist, wergeschlossen ist. Es schwächt sich, wer sich streitet», betonteSchavan.

Nachteile in ihrer rheinländischen Herkunft sieht Schavan nacheigener Einschätzung nicht. «Ich bin keine Baden-Württembergerin vonGeburt an. Aber ich bin mit dem Herzen Baden-Württembergerin.» Auchihr ausgeprägtes Engagement als Kultusministerin sei ein Vorteil:«Wenn wahr ist, dass Bildung und Wissenschaft der strategischeWettbewerbsfaktor Nummer 1 sind, dann ist auch wahr, dass Kompetenzin diesem Bereich für die Perspektiven der Landespolitik entscheidendsind.»

Auch nach der Einigung Schavans und Oettingers gibt es Kräfte inder CDU, die eine schnelle Entscheidung auf einem Sonderparteitagbefürworten. «Ein Mitgliederbefragung führt zu Kampagnen undGrabenkämpfen», monierte CDU-Präsidiumsmitglied Andreas Renner. Ersehe keinen Grund für eine Befragung der Basis, weil beideKandidaten hinlänglich bekannt seien, sagte er der dpa.

Nach den bisherigen Plänen sollte der Spitzenkandidat auf demParteitag am 12. Februar 2005 gekürt werden. Die CDU Baden-Württemberg ist mit rund 80 000 Mitgliedern der zweitgrößteLandesverband Deutschlands nach Nordrhein-Westfalen. Die CDU stelltseit Ende 1953 den Ministerpräsidenten.