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Anschläge in Spanien Anschläge in Spanien: Sechs Madrid-Attentäter angeblich identifiziert

16.03.2004, 07:01
Einer der Verhafteten wird von der Polizei abgeführt. (Foto: dpa)
Einer der Verhafteten wird von der Polizei abgeführt. (Foto: dpa) EFE

Madrid/dpa. - Augenzeugen sagten aus, sie hättenden Mann in einem der Züge gesehen. Die anderen fünf verdächtigenMarokkaner seien flüchtig.

   Fünf Tage nach den Bombenanschlägen auf vier Madrider Pendlerzügeerlag eine 45-jährige Frau nach Angaben der Behörden ihrenVerletzungen. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf 201. DieRegierung beschloss, dass die Toten am 24. März ein Staatsbegräbniserhalten sollten.

   «El País» zufolge halten die Ermittler das Video, in dem einSprecher im Namen von El Kaida die Verantwortung für das Blutbad vomvergangenen Donnerstag übernimmt, für echt. In dem zweiminütigenVideo hatte ein arabisch sprechender Mann zudem mit weiterenAnschlägen gedroht. Marokkanische Experten unterstützten diespanische Polizei bei ihren Bemühungen, die Identität des Mannes zuermitteln.

   Die sechs angeblich identifizierten Marokkaner bildeten laut «ElPaís» möglicherweise nur einen Teil einer größeren Terror-Zelle.Dieser Gruppe, die die Anschläge in Madrid verübt haben soll, dürftenauch Terroristen aus anderen Ländern angehört haben. Bei denAnschlägen am vorigen Donnerstag waren zehn Bomben in der Nähe desAtocha-Bahnhofs in vier Pendlerzügen explodiert.

   Am Wochenende wurden drei Marokkaner und zwei Inder festgenommen.Ihnen wird bislang offiziell vorgeworfen, ein Handy beschafft zuhaben, das in einer Bombe als Zünder dienen sollte.    In SanSebastián im spanischen Baskenland nahm die Polizei einen Marokkanerfest, der im Januar damit gedroht hatte, den Madrider Atocha-Bahnhof«mit Leichen zu füllen». Der Mann war damals von Beamten kontrolliertworden. Die Polizisten erinnerten sich nach den Anschlägen an dieDrohung. Nun soll geprüft werden, ob der Marokkaner etwas von denAttentaten gewusst hatte.

   Terrorismus-Experten der Polizeikräfte aus mehreren europäischenLändern kommen demnächst in der spanischen Hauptstadt zusammen, umbei der Fahndung nach den Attentätern von Madrid zu helfen. Wie derspanische Innenminister Angel Acebes mitteilte, sollen an dem TreffenBeamte aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien undSpanien teilnehmen. Ein Datum stehe noch nicht fest.

Spezialisten untersuchen einen der bei dem Anschlag zerstörten Waggons. (Foto: dpa)
Spezialisten untersuchen einen der bei dem Anschlag zerstörten Waggons. (Foto: dpa)
EFE/epa
Hier explodierten die Bomben (Grafik: dpa)
Hier explodierten die Bomben (Grafik: dpa)
dpa