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Anschlag vereitelt Anschlag Berlin: Polizei verhindert Angriff auf Berlin Marathon

08.04.2018, 18:53
Ein Polizist bewacht die Strecke des Berliner Halbmarathons
Ein Polizist bewacht die Strecke des Berliner Halbmarathons dpa

Berlin - In Berlin hat die Polizei am Sonntag sechs Männer festgenommen, die womöglich einen Anschlag während des Berliner Halbmarathons geplant hatten. Laut einer Erklärung der Polizei habe es im Vorfeld Hinweise auf die Vorbereitung eines Verbrechens im Zusammenhang mit der Sportveranstaltung gegeben. Ob der Halbmarathon tatsächlich das Ziel war, sei aber noch nicht abschließend geklärt. Nach Informationen der „Berliner Zeitung“ waren die sechs Verdächtigen in der Nacht zum Sonntag auf der Marathonstrecke zu Fuß unterwegs.

Die Männer im Alter zwischen 18 und 21 Jahren stehen schon seit längerem unter Beobachtung, wie die „Berliner Zeitung“ aus Sicherheitskreisen erfuhr. Der Zugriff am Sonntag erfolgte demnach zum einen, weil „sich die Verdächtigen anders verhalten haben als sonst“. Zum anderen, weil die Hintergründe der Amokfahrt in Münster noch nicht vollends aufgeklärt sind. Die Männer trugen bei der Festnahme keine Waffen oder Messer bei sich. Laut der Zeitung "Die Welt" gehören sie zum privaten Umfeld des Terroristen Anis Amri, der den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt Ende 2016 verübt hatte.

Anschlag auf Berliner Marathon verhindert: Auf Sprengstoff trainierte Hunde halfen Polizei

Eine der jetzt durchsuchten Wohnungen in den Stadtteilen Charlottenburg-Wilmersdorf und Neukölln war dem Blatt zufolge auch nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin durchsucht worden. Im Keller der Wohnung eines mutmaßlichen Komplizen des am Sonntag überwältigten Hauptverdächtigen schlugen den Informationen zufolge speziell auf Sprengstoff trainierte Hunde an. Dazu zitiert die Zeitung einen „ranghohen Polizeiführer“ mit den Worten: „Wir werten noch aus. Aber das war wahrscheinlich knapp.“ Außerdem wurden auch zwei Fahrzeuge durchsucht.

Anschlag auf Berliner Marathon verhindert: Verdächtige länger von Sicherheitskräften beobachtet

Der Hauptverdächtige soll zwei extra scharf geschliffene Messer besessen haben. Eine konkrete Gefahr habe jedoch insofern nicht bestanden, als der Mann schon seit Längerem von den Sicherheitskräften beobachtet worden sei, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Nach dem tödlichen Zwischenfall in Münster hatte Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Samstag angekündigt, dass die Polizei noch einmal die schon „extrem hohen Sicherheitsvorkehrungen“ für den Halbmarathon am Sonntag überprüfen werde. Laut Polizei bestand keine konkrete Gefährdung. Sie wollte mit 630 Beamten im Einsatz sein, um die Strecke abzusperren und zu sichern. (dpa)