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Angebliche Vergewaltigung Angebliche Vergewaltigung: USA liefern Japan US-Soldaten aus

06.07.2001, 11:11

Tokio/dpa. - Anders als nach der Vergewaltigung eines zwölfjährigen Mädchens inOkinawa 1995 durch drei US-Soldaten hat es bisher jedoch keineBerichte über Massenproteste gegeben. Im Falle des 24-jährigenUnteroffiziers des US-Luftwaffenstützpunkts Kadena hatte Japan aberstarken politischen Druck auf Washington ausgeübt, den Mann zuüberstellen. Washington hatte jedoch Berichten zufolge von Japan diefeste Zusicherung verlangt, dass dem Verdächtigen während der Verhöreständig ein Dolmetscher zur Verfügung stehen darf.

Bei Bekanntgabe der Überstellungsentscheidung teilte US-Botschafter Baker in einer Stellungnahme mit, man habe sich in denDiskussionen mit der japanischen Regierung vergewissert, dass der US-Soldat während des Gewahrsams «fair und human» behandelt werde.Außenministerin Tanaka war zuvor mit den Worten zitiert worden, diessei selbstverständlich. Natürlich hätten «die Menschenrechte desjapanischen Opfers höchste Priorität»; doch müsse man auch verstehen,dass die USA ein Land seien, das die Menschenrechte des Verdächtigenvertrete.

Es ist das erste Mal, dass auf Okinawa ein wegen einer Straftatverdächtigter US-Soldat noch vor Erhebung einer Anklage derjapanischen Justiz überstellt wird. Am Montag hatte die japanischePolizei auf Okinawa einen Haftbefehl für den schwarzen US-Unteroffizier zugestellt bekommen. Der Soldat wird verdächtigt, einejunge Japanerin am 29. Juni auf einem Parkplatz vergewaltigt zuhaben.