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Afghanistan Afghanistan: 30 Rebellen und ein britischer ISAF-Soldat getötet

14.01.2007, 13:59

Kabul/dpa. - Der Sprecherder Provinzregierung, Gholum Nabi Mullahkhail, sagte am Sonntag, rund20 weitere Rebellen seien verletzt worden. Der getötete Brite ist daserste Todesopfer, dass die internationalen Truppen in diesem Jahr inAfghanistan zu beklagen haben. Nach Angaben der NATO-geführten ISAFgalt der Angriff einer Taliban-Stellung, von der aus eine britischeBasis in den Tagen zuvor mit Mörsern beschossen worden war.

Bei einem Selbstmordanschlag in der südafghanischen Provinz Sabulwurde am Sonntag ein afghanischer Zivilist verletzt. Der Attentätersei ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher der Provinzregierung. Zielsei das Fahrzeug einer ausländischen Baufirma gewesen, die in Sabuleine Straße baut. Nach Angaben eines Augenzeugen handelte es sich umeine amerikanische Firma. Bei einem Anschlag der Taliban aufGrenzpolizisten wurden in der südafghanischen Provinz Kandahar nachAngaben des Innenministeriums zwei Beamte verletzt.

Der frühere afghanische Premierminister und mächtigeKriegsherr Gulbuddin Hekmatyar forderte Bundeskanzlerin Angela Merkelzum Abzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan auf. «Von derBundeskanzlerin haben wir erwartet, dass sie deutsche Söhne nicht füramerikanische Interessen opfert», sagte der untergetauchte Warlord,der zum «Heiligen Krieg» gegen die ausländischen Truppen aufgerufenhat, in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit demOnlinedienst stern.de. «Leider hat sie das nicht getan. Ziehen SieIhre Soldaten aus Afghanistan ab!»

Im vergangenen Jahr kostete der Afghanistan-Einsatz mehr als 190ausländische Soldaten das Leben, so viele wie in keinem anderen Jahrseit dem Sturz der Taliban Ende 2001. Insgesamt starben am Hindukuschwegen des radikal-islamischen Aufstands 2006 mehr als 4000 Menschen,darunter etwa 1000 Zivilisten. Rebellen verübten im vergangenen Jahrmehr als 120 Selbstmordanschläge, rund sechs Mal so viele wie 2005.Seit Beginn des Einsatzes in Afghanistan vor fünf Jahren kamen dortinsgesamt 18 Bundeswehr-Soldaten ums Leben.