AfD-Vize zur US-Wahl AfD-Vize Alexander Gauland: In Donald Trumps Wahl "nicht gleich den Weltuntergang" sehen

Die Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten scheint weite Teile Europas in einen Schockzustand versetzt zu haben. In offiziellen Statements halten sich Regierungsmitglieder zurück, allerdings schickte Bundeskanzlerin Angela Merkel eine dezente Warnung in Richtung des bald neuen mächtigen Mannes in Washington: Trump müsse sich seiner Verantwortung als US-Präsident bewusst sein, Merkel erinnert ihn an die gemeinsamen Werte wie „Demokratie, Freiheit, den Respekt vor dem Recht sowie der Würde des Menschen“.
Im Gegensatz zu den bürgerlichen Parteien hat die AfD allerdings bereits vor der Wahl ihre Sympathien zum Republikaner erkennen lassen. In Fragen der Einwanderungspolitik, für die Trump die Bundeskanzlerin im Wahlkampf hart attackierte, haben der US-Populist und die deutschen Populisten ähnliche Vorstellungen. AfD-Chefin Frauke Petry ließ dann auch nach der Wahl wissen: „Dieses Wahlergebnis macht Mut für Deutschland und Europa“.
„Amerika ist Amerika“
Im Deutschlandfunk kam am Donnerstagmorgen Parteivize Alexander Gauland zu Wort. Dieser war im Gegensatz zu Petry zunächst um moderate Töne bemüht. Es ließen sich keine Parallelen zwischen den USA und Deutschland ziehen. „Trump ist Trump, und Amerika ist Amerika“, so Gauland, und betont den „anderen Stil“, miteinander umzugehen.
Dann sagt der brandenburgische Fraktionschef, man solle das Wahlergebnis akzeptieren und auf Trump zugehen. Das klingt staatsmännisch, und so oder ähnlich klingt es derzeit auch bei Berliner Regierungsmitgliedern.
Auch wenn Gauland zunächst behauptet, man könnte keine Lehren aus dem Erfolg Donald Trumps ziehen, so widerlegt er sich kurz danach direkt selber. Die „Eliten“ seien aufgefordert, sich anzuschauen, was das Volk wolle. „Die Trennung zwischen Eliten und Volk ist in den USA offenbar so stark, dass die Eliten nicht mehr das Vertrauen des Volkes haben. Das gibt es auch bei uns“, sagt Gauland und meint damit die Politiker der großen Parteien.
Der Reporter fragt explizit nach Trumps rassistischen Ausfällen und der Verhöhnung Andersdenkender. Das könne man nicht auf Deutschland übertragen, aber in der Wahl Trumps solle man „nicht gleich den Weltuntergang sehen“, relativiert Gauland.
Bei der Frage nach der Einwanderung kommt die Sympathie für den US-Populisten dann noch stärker durch. In Deutschland sei das Volk nie gefragt worden, ob es die Einwanderung von einer Million Muslime haben wolle.
Die Obama-Politik habe aus Sicht vieler Amerikaner in acht Jahren nichts gebracht. Diese Unzufriedenheit der Wähler sei mit Deutschland vergleichbar. Was dies aus Sicht Gaulands für die elf Jahre von Merkels Regierungszeit bedeutet, ist jedem Hörer klar.