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PIN Group kündigt Entlassung von 1000 Mitarbeitern an

04.12.2007, 14:17

Luxemburg/dpa. - Der private Postzusteller PIN AG hat unter Hinweis auf die Mindestlohnpläne der großen Koalition die Entlassung von mehr als 1000 Mitarbeitern angekündigt. Darüber hinaus sei eine Vielzahl weiterer Arbeitsplätze im Konzern gefährdet, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Der Schwerpunkt der Entlassungen von «weit über 1000» Mitarbeitern in einem ersten Schritt liege auf den Bundesländern Niedersachsen und Bayern.

«Mit dem überhöhten Mindestlohn wurde bewusst in Kauf genommen, dass Investments in Milliardenhöhe am Standort Deutschland zunichtegemacht werden und zigtausende von Arbeitsplätzen bei den privaten Briefdienstleistern verloren gehen», kritisierte PIN-Chef Günter Thiel in einer Mitteilung.

Das Unternehmen mit derzeit rund 9000 Beschäftigten ist nach eigenen Angaben der größte private Briefdienstleister nach der Deutschen Post. In der vergangenen Woche hatte sich die Bundesregierung darauf geeinigt, zum 1. Januar 2008 einen Post- Mindestlohn in Höhe von 8 bis 9,80 Euro einzuführen. Der Basislohn bei der PIN Group liegt darunter. Nun würden die Strategie und das Geschäftsmodell des Unternehmens überprüft, teilte PIN mit.

Hauptgesellschafter des Postzustellers ist die Axel Springer AG. Springer-Chef Mathias Döpfner hatte nach der Mindestlohn- Entscheidung angekündigt, «alle Optionen» für das Unternehmen zu prüfen. Wettbewerb gegen die Deutsche Post sei unter der Bedingung des Mindestlohns praktisch unmöglich.