NPD hatte demonstriert NPD hatte demonstriert: Frau räumt ein: Keine Massenvergewaltigung in Eisenach

Eisenach/Meiningen - Im Fall einer mutmaßlichen gemeinschaftlichen Vergewaltigung in Eisenach sind die Beschuldigten aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Die junge Frau, die den Männern die Tat vorgeworfen hatte, habe vor einem Ermittlungsrichter eingeräumt, dass es keine Vergewaltigung gegeben habe, hieß es bei der Staatsanwaltschaft Meiningen am Dienstag. Nun werde gegen die Frau wegen falscher Verdächtigung und Freiheitsberaubung ermittelt.
Eine damals 19 Jahre alte Eisenacherin hatte im Juli angegeben in einer Wohnung von mehreren Männern vergewaltigt worden zu sein. Die Nachricht über die offenbar ausgedachte Vergewaltigung löste auch in der Politik einige Reaktionen aus. „Im Juli 2020 wurden vier Afghanen in Eisenach festgenommen, nachdem 19-jährige Frau behauptete, sie sei von ihnen vergewaltigt wurden. Neonazis nutzten es zur rassistischen Stimmungsmache. Nun stellt sich raus: alles erfunden. Es gab keine Vergewaltigung“, schrieb etwa die Linke-Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss am Dienstag auf Twitter.
In Eisenach hatte nach dem Bekanntwerden der nun widerlegten Vorwürfe ein Stadtratsmitglied der rechtsextremen NPD einen Aufzug durch die Stadt geführt. (dpa)