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Metallindustrie Metallindustrie: Aluhett geht wieder in Betrieb

30.10.2002, 16:04

Hettstedt/dpa. - Der frühere Aluhett-Betrieb in Hettstedt (Landkreis Mansfelder Land) will ab 11. November wieder produzieren. Geplant sei, zunächst mit 17 Beschäftigten an einer Presse für einen Großkunden Aluminiumrohre herzustellen, sagte ein Sprecher des neuen Investors, der CNC Rathenow GmbH, am Mittwoch der dpa. Neben dem gesamten Presswerk soll auch die Gießerei übernommen werden. Die Produktion werde unter der Firmenbezeichnung Alupress Aluminiumwerke GmbH Hettstedt auf Pachtbasis laufen. Die Immobilie gehört der GSA Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH (Magdeburg).

Abnehmer der monatlich 50 Tonnen Aluminiumrohre mit einem Auftragsvolumen von rund 70 000 Euro sei das Aluminiumunternehmen Alcan Singen GmbH. Die Rohre werden in der Automobilindustrie verarbeitet. Das Werk werde zunächst ein halbes Jahr auf Pachtbasis arbeiten, sagte der Sprecher. Parallel laufe eine europaweite Ausschreibung für das ehemalige Aluhett-Werk. Das Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt hatte bereits im Vorfeld erklärt, es werde mögliche Hilfen bei einem Neuanfang prüfen.

Derzeit wird das Werk noch von rund 80 ehemaligen Mitarbeitern besetzt. «Wir bleiben solange hier, bis sich tatsächlich etwas tut», sagte Betriebsratsvorsitzender Egbert Wiele. Die ehemaligen Beschäftigten halten den seit 1. August in Insolvenz befindlichen Betrieb seit 13. August besetzt und fordern den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Seit dem Konkurs von Aluhett im Jahr 1999 firmierten die Gießerei und das Presswerk als Mansfelder Metallwerke GmbH. Zuletzt waren im Betrieb 150 Menschen beschäftigt.

Ein neuer Eigentümer muss nach Angaben des Leipziger Insolvenzverwalters Stephan Thiemann mindestens 5 Millionen Euro in die veralteten Anlagen investieren. Der bisherige Schaden durch die Aluhett-Privatisierungen für das Land liegen nach Angaben von Thiemann bei rund 250 Millionen Euro.

Seit 1999 ermittelt die Staatsanwaltschaft Halle gegen zwölf Verdächtige wegen Betrugs, Subventionsbetrugs, Steuerhinterziehung und Kapitalerhöhungsschwindel. Darunter sind Manager und Gesellschafter der damaligen Betreibergesellschaft Triacom Industrie Beteiligungen GmbH (Berlin).