Lufthansa Lufthansa: Rasche Gespräche mit Gewerkschaften angestrebt

Frankfurt/Main/dpa. - Die Lufthansa drängt nach der Ankündigungvon Entlassungen auf eine rasche Wiederaufnahme der festgefahrenenGespräche mit den Gewerkschaften. Eine schnelle spürbare Senkung derPersonalkosten sei wegen der verschärften Krise nach den Anschlägenin den USA dringend nötig, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Mittwochin Frankfurt. Neue Termine mit der Gewerkschaft ver.di und derPilotenvereinigung Cockpit wurden nach Angaben aller Seiten vorerstnicht vereinbart. Zwischen ver.di und der Konzernspitze gab es nachdpa-Informationen aber bereits Kontakte auf höchster Ebene.
Die Lufthansa hatte am Dienstag als Reaktion auf massive Buchungs-Rückgänge nach den Anschlägen vom 11. September Entlassungenangekündigt, von denen bis zu 4000 Angestellte betroffen seinkönnten. Zunächst soll allen Beschäftigten gekündigt werden, die sichin der sechsmonatigen Probezeit befinden. Davon sind allein 1000Angestellte betroffen. Auch betriebsbedingte Kündigungen sindvorgesehen. Für das Kabinenpersonal soll Kurzarbeit beantragt werden.Vorerst werden keine Nachwuchspiloten übernommen. Die Lufthansabeschäftigt in Deutschland rund 55 000 Menschen, davon rund 12 000 inden Kabinen.
Die Gewerkschaft ver.di bekräftigte die Ansicht, das in den seitvier Wochen laufenden Verhandlungen angebotene Sparpaket über 165Millionen DM für 2002 könne alle Arbeitsplätze im Konzern sichern.Ein Sprecher sagte am Mittwoch, die Beschäftigten seien zu Verzichtbereit, der aber bei wieder besserer Lage zurückholbar sein müsse. Essei nun Sache der Lufthansa, die Initiative zu ergreifen.
Der Konzern schließt für 2001 einen Verlust nicht aus. Wegen derKonjunkturschwäche und den Folgen der Anschläge fehlen seitdemEinnahmen von 50 Millionen Euro (97,8 Mio DM) pro Woche.
