Kohle-Bergbau in Ostdeutschland Kohle-Bergbau in Ostdeutschland: Sanierung der früheren Tagebaue fast abgeschlossen

Berlin/dpa. - Über die weitere Finanzierung von 2003 bis 2007 soll es bis zumSommer eine Einigung mit dem Bund und den Braunkohleländern geben.Für diesen Zeitraum sind bisher mehr als 1,2 Milliarden Eurovorgesehen. Angestrebt werde auch eine Regelung, die Restaufgabenspätestens von Ende 2007 an auf Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburgund Thüringen zu übertragen. Anfang der 90er Jahre waren die Kostenfür die Wiedernutzbarmachung der 60 000 Hektar in der Lausitz und40 000 Hektar in der Region Halle/Leipzig mit rund 15 Milliarden Euronoch weit höher geschätzt worden.
Für die Sanierung ist die bundeseigene Lausitzer undMitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) zuständig. Sierekultiviert beim größten europäischen Umweltprojekt seit 1990stillgelegte Braunkohletagebaue sowie Flächen ehemaligerBrikettfabriken und Kraftwerke. Auch muss sie den Grundwasserhaushaltwieder herstellen. Unter anderem sollen innerhalb von 20 Jahren durchFlutung ehemaliger Tagebaulöcher bis zu 50 größere Seen entstehen. Inder Tagebausanierung waren 2001 mehr als 9000 Beschäftigte tätig.
Nach Abbruch von Fabriken und Tagebauanlagen sei inzwischen mehrals die Hälfte der Flächen rekultiviert (52 Prozent) und etwa einDrittel der ökologischen Altlasten beseitigt worden. Bei 28 der etwa50 geplanten großen Tagebauseen sei mit der Flutung begonnen worden.
Dabei nutzt die LMBV aus Zeit- und Qualitätsgründen auch Wasseraus Flüssen sowie Talsperren. Über die Entnahme von Wasser aus demdeutsch-polnischen Grenzfluss Neiße hatten sich beide Länder imvergangenen Jahr verständigt. Gegen Ende dieses Jahrzehnts sollennach Darstellung der LMBV mehr als zwei Drittel und bis Mitte desnächsten Jahrzehnts der Großteil aller Seen geschaffen sein.